
Die Zeit um den Jahreswechsel ist für viele Tiere eine der schlimmsten Zeiten des Jahres. Böller und Feuerwerk versetzen Hunde, Katzen und andere Haustiere in Panik, was auch die Halter in eine verzweifelte Lage bringt. Jedes Jahr gelingt es vielen Hunden, sich während der Silvesterknallerei loszureißen und auf ihrer Flucht zu verunglücken. Viele Vierbeiner trauen sich teils tagelang nicht mehr vor die Tür. Auch Wildtiere sind von dem Stress betroffen, den die Knallkörper hervorrufen. Tierheime in Nordrhein-Westfalen fordern seit Jahren ein umfassendes Böller-Verbot, da sie die Auswirkungen auf die Tiere als gravierend ansehen.
Die Diskussion rund um das Thema Feuerwerk ist jedoch umstritten. Zwar werden die Rufe nach einem Verbot lauter, doch viele Pyro-Fans möchten ihren Spaß nicht eingeschränkt sehen. Das Tierheim Moers warnt: „Diese hirnlose und nicht kalkulierbare Knallerei, die sich mindestens auf eine Woche um Silvester erstreckt, ist aus unserer Sicht viel problematischer als das eigentliche Silvesterfeuerwerk.“ Das NRW-Tierheim stellt fest, dass die Tradition des Feuerwerks für die Mitarbeiter zu einer „Zeit des Grauens mutiert“ ist. Sie fordern, dass das Feuerwerk auf Silvester um Mitternacht und an ausgewiesenen Stellen beschränkt wird.
Böllerverbote und Sicherheitsmaßnahmen in deutschen Städten
Um die Gefahren von Feuerwerkskörpern einzudämmen, haben viele Städte in Deutschland Böllerverbote zu Silvester ausgesprochen. Abgerissene Hände, Brände und Todesfälle sind Risiken, die bei der Nutzung von Pyrotechnik nicht zu unterschätzen sind. In zahlreichen Kommunen werden Böllerverbotszonen eingerichtet, um die Sicherheit zu erhöhen. Ein bundesweites Verbot gilt bereits in der Nähe von Krankenhäusern, Kinderheimen und anderen sensiblen Bereichen.
In Städten wie München ist es seit 2019 im gesamten Mittleren Ring verboten, Böller zu zünden. Auch in Köln und Düsseldorf sind große Zonen in den Innenstädten zur böllerfreien Zone erklärt worden. Andere Städte, wie Dortmund, setzen auf die Einsicht der Bürger und verzichten auf lokale Verbote. In Hannover wird das Ordnungsamt erstmals zur Durchsetzung der Böllerverbote aktiv sein, während Bremen ein umfassendes Verbot um sein historisches Rathaus ausgesprochen hat.
Ein weiterer Aspekt, der die Sicherheit betrifft, sind die illegalen Feuerwerkskörper, die häufig aus dem Ausland nach Deutschland geschmuggelt werden. Diese können gefährliche Zusammenstellungen enthalten und zu schweren Verletzungen führen. Bei Verstößen gegen die Böllerverbote drohen erhebliche Strafen, die in einigen Fällen bis zu 50.000 Euro betragen können.