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Frohes Fest im neuen Jahr: So feiern Eritreer Weihnachten!

Im Rahmen der Feierlichkeiten rund um den Jahreswechsel haben einige Menschen unterschiedliche Traditionen. Während viele Deutschen bereits das neue Jahr feiern, warten andere auf ihr Weihnachtsfest. Drar Kahsay Abebe (37) und seine Frau Selemawit Weldendrias (36) aus Eritrea, die in Singen in einem Pflegeheim arbeiten, gehören zu denjenigen, die Weihnachten erst am 7. Januar feiern. Ihr ältester Sohn Eliezer (9) erläutert: „Wenn man in Deutschland im Dezember Weihnachten feiert, bekommen wir keine Geschenke.“ Sein jüngerer Bruder Abraham (4) fügt hinzu: „Dafür gibt es im Januar Geschenke.“ Dies ist ein Beispiel für die kulturellen Unterschiede, die es beim Feiern von Weihnachten und Silvester gibt.

In Eritrea werden an Weihnachten nicht nur Geschenke überreicht, sondern auch traditionelle Speisen serviert. Der achtjährige Natnaeil erklärt, dass an diesen Feiertagen unter anderem Fladenbrot auf den Tisch kommt, das in seiner süßen Variante Hembasha heißt und in einer formlosen Form als Taita serviert wird. Zusätzlich gibt es Suppe, darunter Shiro, eine Spezialität der eritreischen Küche. Selemawit Weldendrias beschreibt, dass auch Silvester in ihrer Heimat anders gefeiert wird. An diesem Abend wird viel getanzt, der Schwerpunkt liegt jedoch nicht auf dem Abwarten der Mitternachtsstunde und dem Übergang ins neue Jahr. Gute Vorsätze fürs neue Jahr sind ebenfalls Teil der Tradition.

Kulturelle Unterschiede während der Feiertage

Zusätzlich zu den Feierlichkeiten in Eritrea gibt es auch Unterschiede in anderen Ländern. Magdalena Stampfl, die ursprünglich aus Polen stammt und jetzt in Rielasingen-Worblingen lebt, hebt hervor, dass die Silvesterfeierlichkeiten in Polen von römisch-katholischer Tradition geprägt sind. An Silvester feiert nicht jeder Haushalt für sich allein, sondern die Nachbarn kommen zusammen. „Die ganze Straße trifft sich und wir feiern alle miteinander“, so Stampfl. Vorab werden gemeinsame Einkäufe erledigt und das Fest findet jährlich in einem anderen Haus in der Straße statt. Individuelle Restaurantbesuche sind in Polen eher unüblich.

Für viele orthodoxe Christen, darunter auch Gemeinden in Russland, Georgien, Armenien, Weißrussland, Serbien, Ägypten, Äthiopien und Eritrea gilt, dass der 6. Januar der Heilige Abend ist. Diese Trennung ergibt sich aus der Berechnung nach einem älteren Kalender. Während die orthodoxen Christen Weihnachten nach dem julianischen Kalender feiern, begehen viele westliche Kulturen das Fest bereits im Dezember.

Ein weiterer Einblick in die Traditionen an Weihnachten in Eritrea zeigt, dass am Heiligabend die Menschen sich festlich kleiden und in die Kirche gehen, wo sie gemeinsam traditionelle Speisen im Kreis der Gemeinschaft genießen. Am Weihnachtsmorgen wird ein spezielles Frühstück, das als „Ga’at“ bekannt ist, serviert. Es besteht aus geröstetem Gersten- oder Hirsemehl und wird von einer Mischung aus zerlassener Butter und Gewürzen begleitet. Zu den beliebten Gerichten an Weihnachten zählen außerdem Fleischspeisen aus Schaf oder Huhn, begleitet von einem traditionellen Bier namens Suwa und eritreischem Kaffee, der in geselliger Runde genossen wird.

Die Tradition, die zu Weihnachten einen Baum aufzustellen und zu schmücken, wird in Eritrea ebenfalls hochgehalten. Geschenke bestehen meist aus neuen Kleidern, was die Bedeutung des Festes unterstreicht. In der Gemeinschaft geht es dabei vor allem darum, Zeit mit den Liebsten zu verbringen und die Feiertage in vollen Zügen zu genießen.

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suedkurier.de
Weitere Infos
valeriana.ch

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