In der Silvesternacht kam es im Norden von Brandenburg zu tragischen Unfällen mit Feuerwerkskörpern. Ein 21-jähriger Mann wurde in Kremmen im Landkreis Oberhavel tödlich verletzt, als er beim Abfeuern einer Silvesterrakete offenbar eine Kugelbombe zündete, für die er keine Erlaubnis hatte, so ein Polizeisprecher. Ein weiterer junger Mann, der sich ebenfalls an dem Vorfall befand, konnte sich in Sicherheit bringen, während der 21-Jährige seinen Verletzungen erlag. Wie Merkur berichtete, setzte die Kriminalpolizei Ermittlungen ein und Spezialkräfte der Bundespolizei wurden zur Entschärfung gefährlicher Gegenstände angefordert, da zunächst unklar war, um welche Art von pyrotechnischem Material es sich handelte. An dem Ort wurde unter anderem eine illegale tschechische Kugelbombe beschlagnahmt.
Schwere Verletzungen gab es auch an anderen Standorten in Brandenburg. In Havelsee-Fohrde wurde ein 42-jähriger Mann bei der Explosion einer selbstgebauten Kugelbombe lebensgefährlich an Händen und Körper verletzt. Sein Zustand bleibt kritisch. In Rhinow im Landkreis Havelland erlitten zwei Männer im Alter von 33 und 39 Jahren schwere Gesichtsverletzungen durch Böller, jedoch bestand laut Polizei keine Lebensgefahr, wie MAZ berichtete.
Zahlreiche Einsätze und Verletzte
In der Hauptstadt Brandenburgs, Potsdam, verzeichnete die Feuerwehr insgesamt 138 Einsätze in den letzten 24 Stunden, was einem Anstieg von knapp 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dabei gab es zwar keine Angriffe auf Rettungskräfte, jedoch mussten die Einsatzkräfte zu mehreren kleinen Bränden, darunter auch zwei Fahrzeugbrände, ausrücken. Außerdem wurden beim Zünden von Pyrotechnik Brandmelder durch Rauchentwicklung ausgelöst.
Das Unfallkrankenhaus Berlin meldete am Neujahrsmorgen insgesamt 15 Bölleropfer. Fünf von ihnen waren schwer verletzt, darunter auch Kinder, die durch Kugelbomben Verletzungen an Händen, Gesicht und Augen erlitten. In Berlin kam es zudem zu mehreren heftigen Detonationen, die Sachschäden und Verletzungen verursachten. Experten gehen davon aus, dass die Explosionsursache auf illegale Feuerwerkskörper zurückzuführen ist.
