
In der Silvesternacht 2024 erlebte Berlin trotz des Aufgebots von über 5000 Einsatzkräften zahlreiche Vorfälle von Gewalt und Unordnung. Während Innensenatorin Iris Spranger (SPD) von einem „friedlichen Silvester“ sprach, berichten soziale Medien und Augenzeugenberichte über eine andere Realität. Die Berliner Polizei meldete unter anderem einen Vorfall, bei dem ein Paketbote „rassistisch beleidigt“ wurde, und einen Angriff auf einen Polizisten mit einem Schlagring in Marzahn. Auch in Lichtenberg kam es zu gewaltsamen Übergriffen.
Insgesamt gingen bis zum frühen Morgen mindestens 330 Festnahmen einher mit Verletzungen bei 13 Polizeibeamten, darunter ein schwerverletzter Polizist in der Prenzlauer Allee, der von vermutet illegalem Feuerwerk getroffen wurde. Berichten zufolge fanden in mehreren Stadtteilen, insbesondere in Wedding, gewaltsame Auseinandersetzungen statt. Ein 13-jähriger Junge und sein Begleiter richteten ihre Raketen gegen die Bereitschaftspolizei, konnten jedoch schnell gefasst werden, wie der Berliner KURIER berichtete.
Einsätze der Polizei und Feuerwehr
Die Berliner Feuerwehr war mit über 1500 Einsatzkräften aktiv, nachdem in der Silvesternacht ein massiver Wasserrohrbruch in der Seestraße im Stadtteil Wedding große Teile der Stadt ohne Wasserversorgung ließ. Polizeisprecher berichteten von schwerwiegenden Störungen in der Wasserversorgung in den Bezirken Charlottenburg, Wedding, Kreuzberg und Mitte. Die Berliner Wasserbetriebe arbeiteten mit Hochdruck an der Behebung des Problems, das auch die Löschwasserversorgung beeinträchtigte. Später entschuldigte man sich und versicherte, dass bis Mitternacht alle Haushalte wieder Wasser haben würden.
Die Vorbereitungen auf den Jahreswechsel und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen beinhalteten auch die Einrichtung von Böllerverbotszonen in mehreren Stadtteilen, darunter die beliebten Gegenden am Alexanderplatz sowie der Steinmetzkiez in Schöneberg und Teile Neuköllns. Trotz dieser Maßnahmen kam es zu zahlreichen Verstößen, als viele Feiernde weiterhin illegal Feuerwerk zündeten und die Sicherheitskräfte angreifen. Bereits vor der Silvesternacht hatten die Behörden mehr als 50 Personen in den verschiedenen Bezirken vorübergehend festgenommen und illegale Pyrotechnik beschlagnahmt.
Insgesamt zeichnete sich in Berlin ein Bild von gewalttätigen Ausschreitungen und gefährlichen Angriffen auf Einsatzkräfte, während gleichzeitig zehntausende Menschen am Brandenburger Tor feierten, wo große Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.