
In Neuwied hat ein verheerender Brand in der Silvesternacht den Engerser Lokschuppen vollständig zerstört. Bei einem Treffen, das Oberbürgermeister Jan Einig (CDU) am Neujahrstag einberief, waren die emotionalen Auswirkungen dieses Vorfalls bei den Vertretern der Stadt und der Vereine deutlich spürbar. «Einige waren den Tränen nahe, als sie die Verluste beschrieben», so die Stadtverwaltung. Die ersten Informationen legen nahe, dass eine Silvesterrakete die Ursache für das Feuer gewesen sein könnte.
Die Zerstörung hat nicht nur die fast fertigen Karnevalswagen für den Engerser Umzug betroffen, die komplett verbrannten, sondern auch das Bühnenbild und die Hütten des Weihnachtsmarktes, die ebenfalls den Flammen zum Opfer fielen. „Wir fangen bei Null an“, erklärt Christian Eisele, der Vorsitzende des Ausrichtervereins. Trotz dieser schweren Verluste hat die Stadtverwaltung signalisiert, dass die Bereitschaft zur Unterstützung aus der Region beeindruckend sei. Unternehmen haben Hilfe angeboten oder bereits zugesichert. Ansgar Schunkert, der Vorsitzende der Großen Engerser Karnevalsgesellschaft (GEK), betont, dass solidarische Angebote aus anderen Bezirken eingegangen sind.
Koordination der Hilfsmaßnahmen
Um die Hilfsmaßnahmen zu koordinieren und den Wiederaufbau einzuleiten, hat Jan Einig die Federführung übernommen. Die emotionale Betroffenheit der Vereinsvertreter war auf dem Treffen spürbar, wobei besonders die Karnevalisten der GEK und des Möhnenvereins betroffen sind. Einig bat die Vereine, Listen der zerstörten Gegenstände zu erstellen, damit die Hilfsorganisation effizienter gestaltet werden kann. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) haben bereits eine Soforthilfe von 5.000 Euro zugesichert.
Für die anstehenden Karnevalsveranstaltungen, die trotz der Zerstörung stattfinden sollen, wird allerdings eine Einschränkung erwartet. Insbesondere für die Prunksitzung am 22. Februar fehlen Dekorationen. Besonders betroffen sind die Feiern auf dem Schlossvorplatz, wo nahezu alles fehlt. Christian Eisele stellt für den im Lokschuppen geplanten „Kölschen Abend“ am 1. Februar seine Schloss-Schenke kostenlos als Veranstaltungsort zur Verfügung.
Prävention von Schaulustigen
Die Polizei hat den Brandort bereits abgesperrt, jedoch wurden am Neujahrstag immer wieder Schaulustige beobachtet, die das Gelände betraten. Um dies zu verhindern, haben die Vereinsvertreter kurzfristig 60 Meter Bauzaun organisiert, um den Brandort abzusperren.