
Am Neujahrstag fürchteten die erfahrenen Helfer der Tierrettung Vorpommern-Greifswald um die vernachlässigten Tiere auf einem Gehöft in Stiftshof bei Pasewalk. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung über „unhaltbare Zustände“ fanden sie in einem Gartenhaus mehrere verendete und teils mumifizierte Hunde und Kaninchen. Die alarmierte Polizei und das Veterinäramt unterstützten die Tierrettung bei ihrem Einsatz.
Die Situation eskalierte, als die Tierretter in der Wohnung der Tierhalter insgesamt neun Hunde entdeckten, die allesamt stark unterernährt und verängstigt waren. Das Zuhause war in einem erbärmlichen Zustand, stark mit Fäkalien verschmutzt, und es fehlten geeignetes Futter sowie Wasser. In der weiterführenden Untersuchung wurden fünf junge Mischlingswelpen aus Mops und französischer Bulldogge sowie ein Jack-Russel-Terrier in Obhut genommen und vorübergehend in der Zwingeranlage der Hansestadt Anklam untergebracht.
Situation der Tiere und erste Maßnahmen
Zusätzlich nahm die Tierrettung eine offensichtlich verletzte, junge Hündin sowie sieben Kaninchen in ihrer Station in Medow auf. Angesichts der Umstände wurde anschließend eine Strafanzeige gegen die Besitzer wegen Tierquälerei gestellt. Es wurde bekannt, dass das Veterinäramt schon zuvor über die Halter informiert war, jedoch keine weiteren Schritte unternehmen konnte, da der neue Wohnort des Ehepaares nicht bekannt war.
Klaus Kraft von der Tierrettung erklärte, dass die Hauptpriorität nun darin liege, die versorgungsbedürftigen Tiere schnellstmöglich einem Tierarzt vorzustellen. Die vorübergehende Unterbringung in der Anklamer Zwingeranlage sei für die jungen Tiere, die besondere Pflege benötigen, nicht optimal. Er setzte sich dafür ein, die Hunde an geeignete Pflegestellen zu vermitteln und bot seine Unterstützung sowie das Netzwerk der Tierrettung an.
In einem parallelen Bericht berichtete die Polizei von einem weiteren grausigen Fund: In dem verlassenen Haus im Pasewalker Stadtteil Stiftshof entdeckten sie am Mittwoch in einem Gartenhaus zusätzlich zu den bereits genannten Tieren auch tot aufgefundene Tiere. Der ehrenamtliche Mitarbeiter der Tierrettung, der vor Ort war, hatte die Polizei hinzugezogen, nachdem Bürger über die unhaltbaren Bedingungen informiert hatten. Insgesamt fanden die Beamten drei verendete Hunde und drei mumifizierte Kaninchen.
Die Ermittlungen zum neuen Wohnort der Halter führten die Polizei zu weiteren stark unterernährten Tieren, darunter auch ein toter Kaninchen, das unter ähnlichen Missständen lebte. Die Amtstierärztin wurde informiert, nachdem die Zustände begutachtet wurden, und auch sie bestätigte, dass bereits an einer Strafanzeige gearbeitet wurde.
Wie die Tierrettung abschließend mitteilte, bleiben die Tiere in Obhut, während die Ermittlungen gegen die verantwortlichen Tierhalter fortgesetzt werden.