
Der frühere Bundesbauminister Oscar Schneider ist verstorben. Der CSU-Politiker starb am 29. Dezember 2024 im Alter von 97 Jahren, wie die Stadt Nürnberg mitteilte. Ab Oktober 1982 bis April 1989 war Schneider Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau im Kabinett von Bundeskanzler Helmut Kohl. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett blieb er ein enger Vertrauter des Kanzlers. Besondere Bekanntheit erlangte er durch seinen Einsatz für den Bau der gläsernen Kuppel des Reichstagsgebäudes in Berlin.
„Oscar Schneider war ein großer Nürnberger und enger Weggefährte von Helmut Kohl“, äußerte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf der Plattform X. „Durch seinen hartnäckigen Einsatz für die inzwischen berühmte gläserne Kuppel des Reichstags prägt er das Bild Berlins und Deutschlands bis heute.“ Schneider wurde am 3. Juni 1927 in Altenheideck im mittelfränkischen Landkreis Roth geboren und hinterlässt seine Frau sowie zwei Kinder.
Politische Laufbahn und Ehrungen
Seine politische Karriere begann Schneider 1955 in der Jungen Union, ehe er 1956 in den Nürnberger Stadtrat gewählt wurde. Von 1969 bis 1994 war er Mitglied des Deutschen Bundestags. In seiner Zeit im Bundestag war Schneider maßgeblich an der Gründung des Deutschen Historischen Museums in Berlin sowie der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn beteiligt. Zudem setzte er sich für die Gründung des Dokumentationszentrums am ehemaligen Nürnberger Reichsparteitagsgelände ein.
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König würdigte Schneider: „Die Stadt Nürnberg verliert mit Dr. Oscar Schneider nicht nur einen Ehrenbürger, sondern auch einen geschätzten Menschen, der sich über Jahrzehnte für das Wohl der Menschen in Nürnberg, Bayern und Deutschland eingesetzt und verdient gemacht hat.“ Für seine Verdienste um die Stadt erhielt Schneider 1997 die Ehrenbürgerwürde, die höchste Auszeichnung der Stadt. Darüber hinaus war er Träger mehrerer weiterer Auszeichnungen, darunter der Bayerische Verdienstorden und das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Ministerpräsident Söder drückte seine Betroffenheit über Schraders Tod aus: „Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“ Wie marktspiegel.de berichtete, war Schneider bei Entscheidungsträgern in der Politik und über Parteigrenzen hinweg als vertrauensvoller Ansprechpartner anerkannt und geschätzt.