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Fachkräftemangel besiegen: Unternehmen holen Azubis aus Uganda!

In einer innovativen Initiative zur Bekämpfung des Fachkräftemangels haben sich vier Unternehmen aus dem Raum Aalen mit dem „Freundeskreis Uganda Aalen – Ortenburg – Stuttgart“ zusammengetan. Diese Kooperation zielt darauf ab, jungen Menschen aus Uganda eine qualifizierte Ausbildung zu ermöglichen und gleichzeitig die eigenen Ausbildungsplätze in Deutschland zu füllen. Die beteiligten Firmen sind die Telenot Electronic GmbH, die SHW Storage & Handling Solutions GmbH, das Ostalb-Klinikum sowie die Firma Seibold Bad & Heizung, die im Jahr 2026 hinzukommen wird.

Stefan Heusel, Personalleiter bei Telenot und Geschäftsführer des Freundeskreises, betont, dass das Projekt nicht nur den Unternehmen hilft, geeignete Auszubildende zu finden, sondern auch nachhaltige Entwicklungshilfe in Uganda leistet. Er beschreibt die derzeitige Situation, in der viele Absolventen des Kitamba Educationcenters, das von der Organisation unterstützt wird, entweder arbeitslos sind oder in der Kleinlandwirtschaft arbeiten müssen. „Bisher sieht die Situation in Uganda so aus, dass die Ausbildung zwar eine gute Grundlage bietet, aber die beruflichen Perspektiven fehlen“, erklärt Heusel.

Ausbildung und Integration

Das Projekt zielt darauf ab, ab September 2025 die ersten Auszubildenden aus Uganda in den vier Betrieben zu platzieren. Bei Telenot werden zwei Auszubildende zum Elektroniker anfangen, im Klinikum Aalen beginnen zwei Frauen eine Ausbildung zur Krankenschwester, und bei SHW starten zwei junge Männer zum Konstruktions- und Industriemechaniker. Für die Auswahl der Bewerber wurden in Uganda geeignete Kandidaten vorab identifiziert, die dann mittels Video-Calls Vorstellungsgespräche mit den Unternehmen führten. Alle Bewerber sind über 22 Jahre alt und werden ab Januar 2025 am Goethe-Institut Deutschkurse absolvieren.

Die Firmen übernehmen die Kosten für die Sprachkurse sowie für die Flug- und Visakosten. Zudem werden sie die neuen Auszubildenden bei der Wohnungssuche unterstützen. Eine besondere Herausforderung besteht darin, geeigneten Wohnraum für die jungen Menschen zu finden, damit eine Integration ohne Ghettoisierung stattfinden kann.

Der Weg zu nachhaltiger Entwicklungshilfe

Die Initiative soll nicht nur den Fachkräftemangel an der Ostalb bekämpfen, sondern auch zum Völkerverständnis und zur Entwicklungshilfe beitragen. Jeder der teilnehmenden Betriebe sieht es als ihre Verantwortung an, den jungen Menschen aus Uganda die Möglichkeit zu geben, ihre Talente in Deutschland zu entfalten und ggf. später in ihre Heimat zurückzukehren, um dort ihre Kenntnisse anzuwenden.

Das Beispiel der Retsy Namuyanya zeigt, wie erfolgreich Integration gelingen kann. Sie kam ursprünglich als Au-Pair nach Deutschland und hat in Uganda eine Ausbildung zur Hebamme absolviert. Mittlerweile arbeitet sie als Anerkennungspraktikantin am Klinikum Aalen und wird künftig als Integrationsbeauftragte für die neuen Auszubildenden fungieren. Ihr Werdegang dient als Inspiration für das gesamte Projekt und zeigt die Potenziale, die in internationalen Kooperationen schlummern.

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