In Lübben (Dahme-Spreewald) ist am Donnerstag ein neues kommunales Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) eröffnet worden, um der medizinischen Unterversorgung in der Region entgegenzuwirken. Die Stadt hat über vier Millionen Euro in den Gebäudekauf, den Umbau und die Anschubfinanzierung investiert. Zu Beginn werden in dem MVZ drei Allgemeinmediziner und eine Gynäkologin arbeiten, wobei nicht alle Ärzte neu in die Stadt gezogen sind. Eine Ärztin kam vom Krankenhaus, während eine andere bereits in Lübben praktizierte. rbb|24 berichtete, dass das MVZ direkt gegenüber dem Krankenhaus liegt und seit mehreren Jahren von der Stadt geplant wurde. Bürgermeister Jens Richter (CDU) hebt hervor, dass diese Einrichtung ein Teil seines Wahlversprechens zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in Lübben ist.
Der Bürgermeister betont, dass das MVZ dazu beitragen soll, mehr Ärzte in die Stadt zu ziehen. Er plant zudem, den Standort und die Region weiterzuentwickeln. „Wir haben die einmalige Chance, auch Baugrundstücke für die Ärzteansiedlung an den Markt zu bringen“, erklärt Richter. Das Versorgungszentrum soll zur Entwicklung eines Gesundheitscampus beitragen, um eine gute medizinische Versorgung sicherzustellen und somit als Argument für potenzielle neue Zuzügler dienen.
Hoher Bedarf an medizinischer Versorgung
Der Bedarf an Ärzten ist durch die Anmeldungen vor der Eröffnung des MVZ deutlich geworden. In den letzten Vorbereitungswochen, vom 18. bis 20. Dezember, meldeten über 500 Personen ihren Bedarf an medizinischer Versorgung an. Die Vergabe von Terminen hat am 2. Januar begonnen. Die Stadt Lübben hat zudem bereits Ende 2022 ein weiteres MVZ eröffnet, das sich im Gebäude der ehemaligen Poliklinik neben dem Krankenhaus befindet und von der Klinik in Trägerschaft des Dahme-Spreewald-Kreises betrieben wird. Dieses MVZ bietet bereits eine Allgemeinmedizinerin, zwei Frauenärztinnen und eine Chirurgie an.
Im Rahmen der Gesundheitsversorgung setzte die Stadt Lübben bereits 2022 Maßnahmen zur Förderung der ärztlichen Versorgung in der Region um. Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen hat auch hier zu einem Umdenken geführt. In Zusammenarbeit mit den Stadtverordneten wurden zwei Beschlüsse gefasst, die unter anderem die eigene Praxisniederlassung in Lübben im ärztlichen sowie zahnärztlichen Bereich bis zu 50.000 Euro fördern. Zudem wurde ein Projekt zur Gründung eines kommunalen MVZ initiiert.
Die Stadt sieht ihre Verantwortung für die gesundheitliche Fürsorge der Bevölkerung ernst und hat verschiedene Schritte unternommen, um Versorgungslücken zu schließen und die medizinische Infrastruktur nachhaltig zu verbessern.
