
Vor 30 Jahren sorgte ein dramatisches Entführungsereignis im beschaulichen Künstlerdorf Worpswede bei Bremen für Aufregung. Am 19. Juni 1995 verschleppten mehrere bewaffnete Männer die Ehefrau eines bekannten Sportarztes aus deren Villa. Diese kriminelle Tat hielt die Bevölkerung über 17 Stunden in Atem und endete glücklicherweise ohne physische Schäden für das Opfer.
Den Angaben des damaligen Lüneburger Kriminaldirektors Jürgen Willner zufolge ereignete sich die Entführung gegen 6 Uhr. Die drei maskierten Täter hatten zuvor den Arzt vor seinem Wohnhaus abgefangen und gezwungen, den Tresorschlüssel herauszugeben. Sie raubten dabei Geld und Schmuck im Wert von knapp 700.000 Mark. Nach der Entführung fesselten sie das Paar und entkamen in dem Auto des Paares, einem schwarzen Golf.
Intensive Fahndung und dramatische Freilassung
Obwohl der Arzt umgehend die Polizei informierte, tappen die Ermittler zunächst im Dunkeln. Hinweise aus der Bevölkerung führten jedoch zu ersten Spuren. Die Frau wurde offenbar zeitweise in einem Wohnhaus eines Verwandten eines Täters festgehalten. Dort durfte sie erst nach Stunden mit ihrem Mann telefonieren. Die Entführer hatten sie stark eingeschränkt – sie war nur mit einem Nachthemd bekleidet und war in einem Kofferraum gefangen.
Die Entführer ließen die unverletzte 49-Jährige schließlich nach 17 Stunden im Raum Kirchhorst bei Hannover frei, ohne das geforderte Lösegeld von 600.000 Mark zu verlangen. Kurz vor ihrer Freilassung hatten Fahndungsdruck und Hinweise aus der Bevölkerung zugenommen, was die Polizei dem entscheidenden Tipp eines Radfahrers zu verdanken hatte, der die erschöpfte Frau kurz nach ihrer Befreiung antraf.
Die Jagd auf die Täter brachte schließlich den Erfolg: Insgesamt vier Männer im Alter von 22 bis 40 Jahren wurden festgenommen, von denen einige Geständnisse ablegten. Ein Täter hatte offenbar eine Verbindung zum Arzt, da er eine Computeranlage in dessen Praxis installiert hatte. Der Arzt selbst war zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehr als 20 Jahren in Osterholz-Scharmbeck tätig und hatte prominente Patienten wie Rudi Völler und Thomas Doll.
Am Ende wurden die Täter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, was diesem erschütternden Vorfall eine gewisse juristische Aufarbeitung entgegensetzte.
In einem anderen Vorfall, der am Samstagmorgen in Enkenbach-Alsenborn im Kreis Kaiserslautern stattfand, versuchten drei Personen, Pkws zu öffnen. Bei Sichtung eines Polizeistreifenwagens ergriffen sie die Flucht, hinterließen jedoch mehrere Taschen und Koffer, die als gestohlene Ware identifiziert wurden. Die Polizisten konnten die Flüchtigen kurz darauf festnehmen. Es stellte sich heraus, dass ihre Beute aus einem Einbruch in ein nahegelegenes Einfamilienhaus stammte. Die drei Verdächtigen, im Alter zwischen 30 und 44 Jahren, müssen sich nun wegen des Verdachts des Einbruchdiebstahls verantworten, während die gestohlenen Gegenstände den rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben wurden, wie freenet.de berichtete.