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Chemnitz trauert: Bedeutender Theaterdirektor Hartwig Albiro verstorben

Der langjährige Chemnitzer Schauspieldirektor Hartwig Albiro ist am 31. Dezember 2024 im Alter von 93 Jahren in Chemnitz gestorben. Dies gaben die Stadt Chemnitz sowie das Chemnitzer Theater am Donnerstag bekannt. Albiro, geboren 1931 in Meuselwitz, war eine prägende Figur der ostdeutschen Kulturszene und hatte sich unter anderem stark dafür eingesetzt, dass Chemnitz den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt erhält.

Seine Karriere begann in den 1950er Jahren an Theatern in Altenburg, Stendal und am Dresdner Theater der Jungen Generation, bevor er 1958 an das Stadttheater nach Meißen wechselte. Von 1961 bis 1968 war er am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau tätig und arbeitete anschließend als Regiemitarbeiter am Berliner Ensemble.

Einfluss und Engagement in Chemnitz

Von 1971 bis 1996 leitete Albiro das Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt, wo er das Haus zu internationalem Ruhm führte. Unter seiner Leitung traten bedeutende Schauspieler wie Jörg Gudzuhn, Michael Gwisdek, Dietmar Huhn, Horst Krause, Christine Krüger, Andreas Schmidt-Schaller, Cornelia Schmaus, Peter Sodann, Ulrich Mühe und Corinna Harfouch auf. Albiro entwickelte auch zahlreiche Regietalente, darunter Frank Castorf, Armin Petras und Hasko Weber.

Besonders hervorzuheben ist seine Rolle während der Friedlichen Revolution im Jahr 1989, als das von ihm geleitete Schauspielhaus eine wichtige Plattform für Bürgerrechte und Meinungsfreiheit bot. Die Theateraufführungen und Lesungen trugen zur Mobilisierung der Bürger bei, die sich für Veränderungen einsetzten. Nach seiner aktiven Zeit blieb Albiro eng mit Chemnitz verbunden, etwa als Ehrenvorsitzender des Bürgervereins und als Initiator der „Chemnitzer Friedensimpulse“.

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze würdigte Albiro und sagte, dass „mit ihm unsere Stadt eine der prägendsten Personen der Kulturszene verliert“. Albiro war nicht nur eine Schlüsselfigur in der Kultur, sondern auch ein Vertreter der Freiheits- und Friedensbewegung in der Region.

Für seinen Einfluss als Botschafter der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz war er mitverantwortlich für die Argumentation zugunsten der Stadt während des Auswahlprozesses im Jahr 2019, was seine langfristige Verbundenheit mit der Stadt unterstreicht.

Die Bedeutung und der Einfluss von Hartwig Albiro auf die Kultur Chemnitz‘ sind unbestreitbar, und sein Erbe wird in der Stadt und darüber hinaus weiterleben, wie verschiedene Berichte belegen. So blickt auch TAG24 auf seine bedeutende Rolle zurzeit der Wende zurück und würdigt sein unermüdliches Engagement für die Kultur und der Gesellschaft in Chemnitz.

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