
Mit einer Gedenkminute für Wernfried Tannhäuser hat am Donnerstag das 35. Staufer-Open im Schach in Schwäbisch Gmünd begonnen. Der neue Cheforganisator Andreas Strohmaier würdigte unter Applaus den im November nach kurzer schwerer Krankheit verstorbenen Begründer und langjährigen Organisator des Schachfestivals. „Es hätte ihm bestimmt gefallen, den Saal so voll zu sehen“, sagte Strohmaier, der auch Tannhäusers Nachfolger als Vorsitzender der SG Schwäbisch Gmünd ist.
Insgesamt 558 Schachspielerinnen und Schachspieler nehmen an der diesjährigen Auflage des Traditionsturniers im Gmünder Stadtgarten teil. Dies sind nur acht weniger als beim bisherigen Rekord aus dem 32. Open. Die Teilnehmenden kommen in diesem Jahr aus rekordverdächtigen 20 Nationen. Erstmals hatte die SG Gmünd einige Tage vor Turnierbeginn die Voranmeldungen im Internet beendet. „Wir hatten schon Bammel, dass wir mehr als 600 in den beiden Sälen unterbringen müssten“, so Strohmaier. Durch einige Absagen bleibt es jedoch bei der Anzahl von 558 Teilnehmern.
Wettbewerbe und Favoriten
Das Turnier wird in zwei Wettbewerben ausgetragen. Im A-Open der nominell Stärkeren sind diesmal 275 Schachspieler am Zug, während beim B-Open mit einer Obergrenze von 2000 Rating-Punkten 283 Spieler antreten. Sieben Internationale Meister (IM) und sechs Großmeister (GM) sind für den mit 1500 Euro dotierten Siegerscheck im A-Open favorisiert. Dank zahlreicher Sonderwertungen haben zudem alle Teilnehmer die Chance, etwas zu gewinnen. Bis zur Siegerehrung am Dreikönigstag spielen alle Teilnehmenden neun Runden; der Computer lost jeweils punktgleiche Spieler gegeneinander aus.
Am ersten Tag des Turniers verliefen die Spiele durchweg spannend. Am Spitzenbrett hatte es Turnierfavorit GM Li Min Peng, der unter Schweizer Flagge startet, mit der Regensburgerin Steffi Arnhold zu tun. Diese setzte ihn nach der Eröffnung stark unter Druck, konnte jedoch in Vorteil kommen. Die Partie endete in einem ausgeglichenen Endspiel mit vier Türmen, wobei Arnhold in Zeitnot einen Fehler machte und prompt mattgesetzt wurde.
An den abgetrennten Spitzenbrettern setzten sich die restlichen Favoriten durch, abgesehen von einige Remis. Der an Rang fünf gesetzte IM Adrian Gschnitzer spielte gegen Florian Lübke aus Bautzen unentschieden, ebenso hatte der belgische GM Alexandre Dgebuadze, die Nummer sieben der Setzliste, gegen den Verbandsligisten Bernd Grill aus Ebersbach einen halben Punkt abgegeben.
Im B-Open sind die Grunbacher Oberligisten Vasileios Telioridis und Dirk König an die Startranglistenplätze zwei und vier gesetzt. Telioridis startete mit einem Sieg, während König im ersten Spiel pausierte. Einen Auftaktsieg erzielte auch der Gmünder Verbandsligist Roland Macho, die Nummer acht der Setzliste und Sieger des B-Opens 2021.
Weitere Informationen zur Teilnehmerstatistik und den vergangenen Veranstaltungen finden sich auf der offiziellen Webseite des Turniers staufer-open.de, die detaillierte Ergebnisse zu früheren Ausgaben bietet.
Die Berichterstattung zum Turnierverlauf wird sich im weiteren Verlauf des Events fortsetzen. Die Schachgemeinschaft bleibt optimistisch, dass der Wettbewerb sowohl für die Spieler als auch für die Zuschauer spannende Partien bereithält.