
Der Beirat für Migration und Integration in Landau hat eine wichtige Veränderung erfahren: Erstmals ist der Beirat ohne einen türkischen Vertreter. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Vertretung der Migranteninteressen in der Region haben. Nach einer langen Phase, in der eine bestimmte Gruppe die Geschicke des Beirats bestimmte, zeigt sich nun eine Neuausrichtung, die möglicherweise neue Ansichten und Perspektiven in die Arbeit einbringen wird. Der Beirat soll als Sprachrohr der Landauer dienen, die keinen deutschen Pass besitzen.
Im Kontext von Migration und Integration spielt die Sprache eine entscheidende Rolle. Dies wurde auch in einer ähnlichen Situation im Landkreis Neuwied deutlich. Dort betonten der Linzer Stadtbürgermeister Hans Georg Faust und seine Beisitzer die Bedeutung der Sprachkenntnisse für die Integration von Migranten. Die neue Vorsitzende des Migrationsbeirats, Jasiqi, und ihre Kollegin Akar, die beide selbst Migranten sind, hoben hervor, dass nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern von Migranten Deutsch lernen sollten, um ihren Kindern den Zugang zu Bildungsangeboten zu erleichtern.
Sprache als Schlüssel zur Integration
Jasiqi und Akar unterstrichen, dass schlechte oder gar keine Sprachkenntnisse häufig der Hauptgrund für Integrationsschwierigkeiten sind. In einem Gespräch mit Faust wurde betont, dass der Deutschunterricht nicht nur für Kinder, sondern auch in die Familien getragen werden muss. Ein Ansatz, der von Akar als nötig erachtet wird, ist eine Anpassung der Sprachkurse, die oft zu akademisch gestaltet sind und daher viele Teilnehmer demotivieren. Stattdessen sollten praxisnahe Rollenspiele, wie beispielsweise ein Arztbesuch oder der Kauf von Fahrkarten, in den Unterricht integriert werden.
Faust unterstrich die Dringlichkeit und Wichtigkeit, alle politischen Mittel zu nutzen, um die Themen Integration, kulturelle Vielfalt und Toleranz effektiv zu behandeln. Bei dieser Herausforderung sind alle Akteure aufgerufen, zusammenzuarbeiten, um die Integration von Migranten in der Gesellschaft zu fördern.