
Dresden. Das Wagenknecht-Bündnis (BSW) plant, den Leipziger Journalistik-Professor Marcel Machill als seinen sächsischen Spitzenkandidaten für die kommende Bundestagswahl aufzustellen. Am Sonntag soll Machill auf einem Landesparteitag als Nummer Eins der Landesliste gewählt werden, wie die BSW-Landesvorsitzende Sabine Zimmermann bekanntgab. Der 56-Jährige hat bereits maßgeblich am BSW-Programm für die Landtagswahl mitgearbeitet und fungierte zuvor als Chefberater der Partei.
Zimmermann, die selbst Ambitionen auf die Spitzenposition hatte, entschied sich, in Sachsen zu bleiben. Aktuell ist die ehemalige Bundestagsabgeordnete der Linken im Landtag Fraktionsvorsitzende. „Mein Platz ist in Sachsen – gerade mit Blick auf die Minderheitsregierung wird es hier viel Arbeit geben“, erklärte sie. Der BSW-Landesvorstand möchte Machills Unterstützung mit diesem Vorschlag für die Landesliste honorieren und heben hervor, dass seine Mitwirkung entscheidend für den aktuellen Stand der Partei war.
Weitere Kandidaten und strategische Pläne
Hinter Machill soll Frank Siebert auf den zweiten Platz der Landesliste gewählt werden. Siebert, ein ehemaliger Linken-Politiker aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, ist aktuell hauptamtlicher Betriebsrat in einem Molkereibetrieb mit rund 3000 Beschäftigten. Anja Kunze, die im Landratsamt des Vogtlandkreises als Justiziarin tätig ist, ist für den dritten Platz vorgesehen.
Zusätzlich kündigte Zimmermann an, dass das BSW in „strategischen Wahlkreisen“ eigene Kandidatinnen und Kandidaten aufstellen werde. Dazu gehört der Leipziger Süden, wo Sören Pellmann, der für die Linke das entscheidende Direktmandat verteidigen möchte, Konkurrenz erwartet. Im Landkreis Görlitz plant das BSW, den AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla herauszufordern. Die Auswahl der Direktkandidaten wird in der kommenden Woche erfolgen, wie saechsische.de berichtet.
Für den Aufbau des Landesverbands sind finanzielle Mittel erforderlich. Der BSW appelliert an Unterstützer, um regelmäßige Spenden oder Einzelspenden zu leisten. Bei Beträgen bis 300 Euro dient der Bareinzahlungsbeleg oder eine Buchungsbestätigung als Nachweis. Für Zuwendungen über diesem Betrag wird von der Partei nach Ablauf des Jahres automatisch eine Bescheinigung ausgestellt. Spenden sind auf der Webseite des Landesverbands bsw-vg-sachsen.de detailliert beschrieben.