
Die nordrhein-westfälische AfD trifft sich in einer mehrtägigen Versammlung in Marl, um ihre Landesliste für die Bundestagswahl aufzustellen, die am 23. Februar stattfinden wird. Dies geschieht im Rahmen eines ungewöhnlich langen Prozesses von fünf Tagen, in dem die Delegierten über die Nominierung von Kandidaten abstimmen. Heute wird ab 10.00 Uhr zunächst Kay Gottschalk, der stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende und amtierende Bundestagsabgeordnete, als Spitzenkandidat angepeilt.
Die Veranstaltung wird von etwa 500 Delegierten besucht, die in den kommenden Tagen die weiteren Listenplätze vergeben sollen. Nach Informationen der Polizei Recklinghausen sind im Umfeld der Versammlung Protestaktionen gegen die AfD angekündigt. In einem Interview äußerte Gottschalk, dass er mit Diskussionsbedarf und längeren Abstimmungen rechne, da es interne Machtkämpfe zwischen dem gemäßigten Flügel und extremistischen Strömungen innerhalb der Partei gibt.
Interne Konflikte und Kontroversen
Die anhaltenden Spannungen innerhalb der Partei stellen eine Herausforderung dar. Laut dem WDR hat eine Diskussion um die Integrität der AfD an Intensität gewonnen, insbesondere im Zusammenhang mit einer Mitarbeiterin von Gottschalk, die angeblich Verbindungen zur inzwischen verbotenen Gruppe „Artgemeinschaft“ gehabt haben soll. Dies sorgt für Kritik an der aktuellen Führung um Martin Vincentz, der FDP vorwirft, die Partei nicht mehr im Griff zu haben. Innerhalb der Landtagsfraktion soll es bereits zu offenen Wortmeldungen bezüglich dieser Vorfälle gekommen sein.
Erwähnenswert ist auch, dass eine mögliche Nichtzulassung der AfD zur Wahl in NRW als großes Problem wahrgenommen wird, das Hunderttausende von Stimmen kosten könnte. Kritiker sehen „Doppelstandards“ bei der Bewertung von Parteimitgliedern, abhängig von ihrer Loyalität zur Partei. Insbesondere der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich, der in der Vergangenheit als zu rechtsextrem galt, könnte vor einem Comeback stehen, da er bei der „Jungen Alternative“ beliebt ist.
Die kommenden Tage werden somit entscheidend für die Position der nordrhein-westfälischen AfD im bevorstehenden Wahlkampf sein. Weitere Beobachtungen und Entwicklungen werden mit Spannung erwartet.
Weitere Details über die Nominierung und die damit verbundenen Debatten sind in einem Bericht von dewezet.de zu finden. Zusätzlich bietet WDR umfassende Informationen zu den internen Konflikten der Partei.