
Im südhessischen Darmstadt stellt die Ludwigshöhe, mit einer Höhe von 246 Metern, ein beliebtes Ausflugsziel dar. Diese Erhebung wurde im 19. Jahrhundert zunehmend populär und erhielt 1838 die erste Gaststätte. Im Jahr 1882 errichtete der Kaufmann Wilhelm Schwab den 28 Meter hohen Aussichtsturm, der später durch ein Restaurant samt Hotel ergänzt wurde. Letzteres brannte 1898 ab, wurde jedoch bereits um 1901 durch einen Neubau ersetzt. Während des Zweiten Weltkriegs diente die Ludwigshöhe als Luftabwehrleitstelle, wobei die dortigen Gebäude zum Teil zerstört und später abgetragen wurden.
Seit 1976 engagiert sich der Verein „Bürgeraktion Ludwigshöhe“ für die Restaurierung und den Erhalt des historischen Ortes. Bei Sanierungsarbeiten an der Terrasse wurde 2022 ein Fundament freigelegt, das einst eine Flugabwehrkanone beherbergte. Dies dokumentiert die militärische Nutzung der Ludwigshöhe während des Krieges und stellt somit ein zeithistorisches Relikt dar, wie darmstadt.de berichtete.
Aktivitäten und Ausblicke
Die Volkssternwarte, die 1969 gegründet wurde, befindet sich ebenfalls an der Ludwigshöhe. Ihr Ziel ist es, astrophysikalische Grundlagen und neueste Forschungsergebnisse einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Neben professionellen Beobachtungen von Himmelskörpern bieten die Mitglieder der Sternwarte auch populärwissenschaftliche Vorträge und Führungen an. An Feiertagen, insbesondere freitags, sind die Teleskope für Besucher zugänglich, sofern das Wetter es zulässt, wie faz.net berichtet.
Ein weiteres Highlight der Ludwigshöhe ist der Planetenweg, der kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald erneuert wurde. Diese etwa drei Kilometer lange Strecke soll den Besuchern kosmische Dimensionen näher bringen und verläuft entlang verschiedener Stationen, die die Entfernungen zwischen den Planeten veranschaulichen.
Nach einer fünfjährigen Sperrung aufgrund von Mauerschäden kann der Rundbau, gewidmet Großherzog Ludwig I., seit dem Sommer wieder bestiegen werden. Der frisch sanierte Turm bietet von seiner Plattform in 26 Metern Höhe einen spektakulären Blick auf das westliche Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus.
Der Zutritt zur Ludwigshöhe ist sowohl mit dem Auto als auch mit der Straßenbahn gut erreichbar. Ein empfehlenswerter Ausgangspunkt ist das historische Böllenfalltor, von wo aus zahlreiche Wanderwege in die umliegenden Wälder führen. Diese Attraktionen machen die Ludwigshöhe zu einem lohnenswerten Ziel für Natur- und Himmelsliebhaber.