
Die AfD-Chefin Alice Weidel und der Milliardär Elon Musk werden laut Angaben der AfD voraussichtlich am 9. Januar auf Musks Plattform X zu einem Gespräch zusammenkommen. Wie Weidels Sprecher Daniel Tapp der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mitteilte, ist um 19.00 Uhr eine öffentlich zugängliche Diskussion in einem sogenannten X-Space, einem Format für Live-Gespräche, geplant. Zwei Tage später soll Weidel bei einem Parteitag der AfD in Riesa offiziell zur Kanzlerkandidatin gewählt werden.
Tapp erläuterte, dass zentrale Themen des Online-Treffens mit Musk vor allem die Meinungsfreiheit und die Vorstellungen der AfD für ein zukunftsfähiges Deutschland sein werden. Ein Nutzer auf X hatte den Vorschlag für das Gespräch mit Weidel gemacht, nachdem Musk in einem Gastbeitrag in der „Welt am Sonntag“ erneut für die AfD geworben hatte, was breite Diskussionen und Kritik auslöste. In der Folge hatte der Milliardär einer AfD-nahen Influencerin, die sich ebenfalls zu der Debatte geäußert hatte, geschrieben: „Warte bis Alice und ich ein X-Spaces-Gespräch führen. Dann verlieren sie ihren Verstand“, gefolgt von zwei Lachsmileys mit Tränen.
Politischer Kontext und Reaktionen
Weidel selbst teilte Musks Kommentar in einem Post auf X und hatte sich in einem „Lieber Elon“-Video bereits für dessen Eintreten für die AfD bedankt. Laut Tapp gibt es einen regelmäßigen Austausch zwischen dem Weidel-Team und dem Team Musk. Interessanterweise habe Musk sich bereits vor einigen Monaten für das AfD-Programm interessiert, ein persönliches Telefonat oder Treffen zwischen Weidel und ihm sei jedoch bislang nicht zustande gekommen.
Ein auch bei X verbreitetes Gerücht über eine mögliche Teilnahme Weidels an der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar in Washington wurde von Tapp zurückgewiesen. Es sei aufgrund der terminlichen Situation im Bundestagswahlkampf nicht geplant.
Die bevorstehende Begegnung wird in einem angespannten politischen Umfeld stattfinden. Laut Berichten von Devdiscourse könnte Musks Unterstützung für die AfD zu einem weiteren politischen Konflikt führen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden nationalen Wahlen in Deutschland am 23. Februar. Die AfD gilt als anti-immigrant und anti-islamisch und hat aufgrund ihres extremistischen Rufs den Rückhalt anderer politischer Akteure verloren. Musk hat in der Vergangenheit bereits ähnliche Tendenzen in Europa unterstützt, was die politischen Spannungen in Berlin weiter anheizt.