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Investitionsstopp in Thüringen: Vacom zieht in die USA!

Die Pläne des Vakuumtechnik-Herstellers Vacom, sich in Großlöbichau bei Jena erheblich zu vergrößern, sind gescheitert. Ursprünglich wollte das Unternehmen von rund 500 auf bis zu 2.000 Mitarbeiter wachsen und dafür 250 Millionen Euro investieren. Geplant waren drei neue Fertigungshallen, jede größer als die bestehenden Gebäude, sowie ein bis zu 60 Meter hohes Hochhaus. Der Gemeinderat lehnte jedoch die notwendige Änderung des Bebauungsplans ab, wodurch Vacom sein Vorhaben zurückzog und stattdessen massiv im US-Bundesstaat Montana investiert, wie MDR berichtete.

Bürgermeisterin Anja Isserstedt-Theilig erläuterte, dass die Anwohner kein Hochhaus wünschten, und der Gemeinderat dies bei seiner Entscheidung berücksichtigte. Die bisherigen Vorgaben seien laut Vacom-Geschäftsführer Jens Bergner jedoch nicht ausreichend für die erforderlichen Produktionskapazitäten, weshalb das Unternehmen nun auf einen neuen Parkhaus- und Bürogebäude-Plan setzen muss.

Widerstand und Herausforderungen für Investoren

Vacom ist nicht das einzige Unternehmen, das auf Widerstand stößt. Von verschiedenen Initiativen und Vereinen geäußerte Einwände gegen Projekte in Bereichen wie Kiesabbau, Windkraft oder Klärschlamm-Verbrennung sind häufig zu beobachten. Peter Höhne, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostthüringen zu Gera, hebt hervor, dass die intensiven Bürgerbeteiligungen und bürokratischen Hürden bei Genehmigungsverfahren eine abschreckende Wirkung auf Investoren haben können. Er fordert eine Einschränkung dieser Beteiligungen, um nicht dauerhaft Unternehmen zu vergraulen, wie MDR berichtete.

Andreas Freytag, Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, sieht die Entscheidung von Vacom als besorgniserregendes Signal. Er betont, dass die Verlagerung von Investitionen ins Ausland aufgrund von lokalen Widerständen schädlich für den deutschen Wirtschaftsstandort ist. Die Bürger selbst reagieren häufig mit Unmut, wenn es um konkrete Projekte in ihrer Umgebung geht, trotz allgemeiner Zustimmung zu den Zielen der Energiewende.

In Montana hingegen hat Vacom bereits große Schritte unternommen: Ein erstes Projekt, eine Reinigungs- und Montagefabrik, wird mit mehr als 10 Millionen Euro gefördert und soll im März den Betrieb aufnehmen. Weitere Investitionen in Höhe von 50 Millionen Dollar sind in Planung. Bergner beschreibt die Unterstützung, die das Unternehmen in Montana erfährt, als überwältigend, insbesondere im Vergleich zu den bürokratischen Hürden in Deutschland, wo bis zu drei Dutzend Genehmigungen erforderlich sind.

Insgesamt zeigt sich, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen in Deutschland zunehmend komplizierter werden und solche Hindernisse dazu führen, dass Firmen perspektivisch andere Standortoptionen priorisieren, wie Forbes berichtete.

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Großlöbichau, Deutschland
Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
forbes.com

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