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Eisschnellläufer unter Druck: Wer erkämpft die EM-Tickets in Erfurt?

Erfurt. Auf dem Erfurter Oval hoffen die Eisschnellläufer am Wochenende auf schnelle Zeiten, um international punkten zu können. Für einen Kalender ließen Erfurts Eisschnellläufer vor Kurzem einige Hüllen fallen. Am Wochenende gilt es vor allem, sich auf dem Eis der heimischen Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle von der besten Seite zu zeigen. Es geht um neun Fahrkarten für die Europameisterschaft in Heerenveen wenige Tage später und zwei Chancen, noch in die Weltcupserie zu stoßen.

Hendrik Dombek hofft auf eine der beiden. Der seit einigen Jahren in Erfurt heimisch gewordene Sprinter hat trotz Nominierung die ersten Stationen in Asien verpasst und braucht die internationale Bühne mit ihren schnellen Bahnen, um sich für die Weltmeisterschaft im März in Hamar ins Gespräch zu bringen. Schnelle Zeiten muss der deutsche 500-m-Meister aus München anbieten, um auf den Weltcup-Zug aufzuspringen. Dass der 27-Jährige infolge eines Muskelbündelrisses nicht in Fernost starten konnte, wirkte sich auch auf das EM-Team der Deutschen Eisschnelllaufgemeinschaft (DESG) aus und macht die Rennen über die kurzen Strecken am Wochenende umso spannender.

Rennen um EM-Teilnahmen

Mit Dombek sowie Moritz Klein und Stefan Emele (beide ESC Erfurt), die beide ihren A-Gruppenplatz im Weltcup behauptet hatten, kämpfen drei Sprinter um zwei Tickets für die Europameisterschaft in den Niederlanden vom 10. bis 12. Januar. „Unter normalen Bedingungen hätten wir für die Sprinter drei Startplätze gehabt“, sagte DESG-Sportdirektorin Nadine Seidenglanz. Weil Dombek trotz erfüllter Norm in Japan und China nicht starten konnte, seien es indes nur zwei. Die Platzierung nach zwei Strecken (500 und 1000 m) entscheidet.

Eingebettet in den internationalen Wettkampf stehen am Samstag und Sonntag (ab 10 Uhr) zudem drei EM-Tickets für den Allround-Wettbewerb der Männer in Aussicht. Bei den Frauen gibt es jeweils zwei freie Plätze. Während Langstreckenspezialist Patrick Beckert (ESC Erfurt) mit Fokus auf die Übersee-Weltcups und die Einzelstrecken-WM auf die EM verzichtet, können sich auch nachrückende Talente für Rennen in der Thialf-Arena anbieten.

In den Dreikampf der Männer mischt sich Erfurts Top-Talent Finn Sonnekalb. Für den 17-jährigen Führenden im Junioren-Weltcup über 1000 und 1500 Meter eröffnet sich damit die Chance, über die Qualifikationszeit in die Weltcups der Senioren reinzuschnuppern. Der große Höhepunkt sind zunächst die Junioren-Weltmeisterschaften in Collalbo (Italien, 7. bis 9. Februar).

Neue Bestzeit im Teamsprint

Das deutsche Teamsprint-Trio hat beim Eisschnelllauf-Weltcup in Calgary (Kanada) in 1:19,96 Minuten einen deutschen Rekord aufgestellt. Hendrik Dombek (München), Niklas Kurzmann (Berlin) und Moritz Klein (Erfurt) belegten mit ihrer Bestleistung Rang sieben. Den bisherigen Rekord hatte das gleiche Trio in 1:20,27 Minuten am 20. November beim Weltcup in Heerenveen erzielt. Es siegte Vizeweltmeister Polen in 1:18,90 Minuten, ebenfalls ein Nationalrekord, vor den Niederlanden und Kanada. In der Weltcupwertung steht das deutsche Team mit 76 Punkten auf Rang sieben. Es führen die Niederlande (108 Punkte).

Über 1500 m musste sich Moritz Klein als einziger deutscher Starter in der A-Gruppe in 1:46,10 Minuten mit Platz 18 begnügen. Olympiasieger und Weltrekordler Kjeld Nuis aus den Niederlanden gewann in 1:42,59 Minuten, der Kanadier Connor Howe führt mit 184 Punkten in der Weltcupwertung. Klein ist 22. mit 84 Punkten.

Statistische Auswertung

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Erfurt, Deutschland
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thueringer-allgemeine.de
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flashscore.de

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