
Im Landkreis Traunstein sind Walter Hammerdinger, Stefan Hollrieder und Sepp Hauser als Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes für die Überprüfung und Instandhaltung von Bauwerken und Ufersicherungen an Wildbächen zuständig. Diese Bauwerke spielen eine entscheidende Rolle bei dem Schutz der Natur sowie bei der Sicherung von Gebäuden und Straßen vor Geröll und Totholz. Die Datenbank für diese Bauwerke wurde vor 25 Jahren am Wasserwirtschaftsamt in Traunstein initiiert.
Am Alplbach in Staudach-Egerndach überprüfen die Mitarbeiter regelmäßig den Zustand der Bauwerke und dokumentieren erforderliche Reparaturen. Der Alplbach ist als „ausgebaute Wildbach“ klassifiziert, da er stark umgestaltet wurde, um die Wasserführung zu kontrollieren. Die systematische Erfassung von Daten begann im Jahr 2000 als Pilotprojekt und diente als Vorbild für andere Wasserwirtschaftsämter in Bayern.
Überwachung und Instandhaltung
Walter Hammerdinger ist seit 24 Jahren für die Eigenüberwachung zuständig, während Sepp Hauser seit 6 Jahren und Stefan Hollrieder seit 18 Jahren am Projekt arbeiten. Bei der Überprüfung der Bauwerke arbeiten die Mitarbeiter oft in schwer zugänglichem Gelände. Aktuell haben über 90% der Wildbach-Bauwerke einen guten oder sehr guten Zustand. Für die restlichen 10% wird ein Zustandsbericht erstellt sowie ein Sanierungsplan. Im Amtsbereich werden jährlich etwa 2500 Bauwerke an 420 Wildbächen überwacht.
Insgesamt umfasst der Amtsbereich 23.000 erfasste Bauwerke, die in verschiedene Kategorien unterteilt sind. Schlüsselbauwerke werden alle drei Jahre kontrolliert, während Hauptverbauungen alle fünf Jahre und Basisverbauungen alle zehn Jahre untersucht werden. Walter Hammerdinger verfügt über umfangreiche Kenntnisse und kennt dabei etwa 22.500 der 23.000 Bauwerke.
Natürliche Gefahren im alpinen Raum
Die Überprüfung und Instandhaltung der Wildbäche ist besonders wichtig im Hinblick auf alpine Naturgefahren. Hochwasser, Muren, Schuttströme, Rutschungen, Steinschlag, Felsstürze und Lawinen sind natürliche Prozesse, die Landschaften prägen, gleichzeitig aber auch eine Bedrohung für Menschen darstellen können. Gefährdete Siedlungen befinden sich häufig in Talauen, Schwemmkegeln von Wildbächen oder unter steilen Felshängen.
Die Erkennung und Beurteilung dieser Gefahren ist essenziell. Ein ganzheitliches Betrachtungssystem hilft, um die Möglichkeiten zur Abwehr von Gefahren besser einschätzen zu können. Erfahrung zeigt, dass Gefahr oft dort droht, wo bereits Unglücke passiert sind. Mit diesem Wissen ist es wichtig, gefährdete Zonen zu meiden, um Leben und Eigentum zu schützen, so das Wasserwirtschaftsamt Traunstein.