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Kirchenasyl in Bremen: Protest gegen Abschiebung eines Somaliers!

Berlin – In Deutschland sehen sich Kirchen zunehmend unter Druck, Menschen, die in Kirchenasyl leben, vor Abschiebungen zu schützen. Die Behörden versuchen verstärkt, Asylbewerber aus diesen geschützten Räumen abzuschieben. Dies stellt viele Kirchengemeinden vor die Frage, ob sie in der Lage sind, den geflüchteten Menschen weiterhin Schutz zu bieten, insbesondere angesichts der hohen Nachfrage nach Kirchenasyl.

Dietlind Jochims, die Bundesvorsitzende der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche, betont die Notwendigkeit, mehr Beratung und Überzeugungsarbeit innerhalb der Gemeinden zu leisten. Kirchenasyl wurde ursprünglich als ein Mittel eingeführt, um Menschen vor unzumutbaren Härten zu schützen. Die meisten Asylsuchenden, die das Kirchenasyl in Anspruch nehmen, sind Betroffene von Dublin-Abschiebungen, also von Abschiebungen in andere europäische Länder.

Diskussionen in Bremen

In Bremen hat sich die Lage zugespitzt, nachdem rund 100 Menschen gegen die Behandlung eines 25-jährigen Somaliers, der sich im Kirchenasyl der Bremer Zionskirche aufhielt, protestiert haben. Der Somalier sollte nach Finnland abgeschoben werden, weil dort sein erster Antrag auf Asyl gestellt worden war. Die Menschen, die ihn unterstützten, forderten, dass die Behörden die Absicht aufgeben, ihn abzuschieben.

Die Bremer Grünen fordern die Behörden auf, das Kirchenasyl zu respektieren und sehen darin ein wichtiges Instrument zum Schutz von Asylsuchenden. Kritiker hingegen, wie die AfD und Jan Timke von Bündnis Deutschland, betrachten das Kirchenasyl als einen Missbrauch, der ein konsequentes Vorgehen der Behörden erforderlich machen sollte.

Die ersten Kirchenasyle in Deutschland fanden bereits 1983 statt, und seitdem hat sich diese Form des Schutzes weiterentwickelt. Im Jahr 2022 wurden bundesweit 1.119 Fälle von Kirchenasyl dokumentiert, darunter 27 in Bremen. Diese Institution steht in einer langen Tradition des Schutzes, und die evangelischen Gemeinden der Bremer Neustadt betonen, dass sie keinen rechtsfreien Raum beanspruchen. Sie informieren die Behörden über die Aufenthalte im Kirchenasyl.

Hamburgs Erzbischof Stefan Heße bekräftigte die Rolle der Kirche, den geflüchteten Menschen Unterstützung zu bieten und zeigte sich dankbar für die bestehende Vereinbarung zwischen Staat und Kirchen. Jochims wies zudem auf die schlechten Bedingungen für abgelehnte Asylbewerber in einigen europäischen Ländern hin, wie zum Beispiel in Schweden, wo viele in Abschiebezentren ohne Zugang zu Bildung oder Arbeit leben müssen. Damit wird deutlich, warum Kirchenasyl in den Augen vieler ein notwendiges Mittel zur Aufrechterhaltung der Menschenwürde ist.

Für eine umfassende Betrachtung der Situation und der Hintergründe können Interessierte die Berichterstattung von Weser-Kurier sowie von buten un binnen nachlesen.

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Bremen, Deutschland
Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
butenunbinnen.de

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