Am 6. Januar 2025 begann am Landgericht Mannheim der Prozess gegen ein Ehepaar aus Sandhausen im Rhein-Neckar-Kreis. Die 45-jährige Angeklagte und ihr 43-jähriger Lebensgefährte werden des Mordes an einer 27-jährigen ukrainischen Frau sowie ihrer 51-jährigen Mutter beschuldigt. Laut den Anklagepunkten soll das Paar auch des Entziehens Minderjähriger angeklagt werden. Die Tat selbst ereignete sich im März 2023 und steht im Zusammenhang mit dem unerfüllten Kinderwunsch der Angeklagten.
Das Ziel der Angeklagten war es, das damalige fünf Wochen alte Baby der 27-Jährigen als eigenes Kind auszugeben. Um dieses Vorhaben zu realisieren, hätten die Beschuldigten Kontakt zu schwangeren Frauen über eine Messenger-Gruppe für ukrainische Flüchtlinge gesucht. Hierbei wird vermutet, dass sie den Opfern sedierende Medikamente verabreichten, bevor sie diese töteten. Die Leiche der Großmutter wurde in einem See bei Bad Schönborn gefunden, die der 27-Jährigen am Rheinufer bei Hockenheim.
Details zum Verfahren und den Opfern
Das Baby lebt mittlerweile bei seiner Tante in der Ukraine, die im Verfahren als Nebenklägerin auftritt. Ein Antrag auf Adoption des Kindes wurde gestellt, jedoch noch nicht umgesetzt. Zuvor hatte das Baby in einer Pflegefamilie gelebt. Der Prozess ist auf insgesamt neun Verhandlungstage angesetzt, mit einem möglichen Urteilstermin am 21. Februar 2025, wie Tagesschau berichtete.
Die Ermittlungsergebnisse zeigen, dass die Taten eine tragische Wendung in der Lebensgeschichte der beiden ukrainischen Frauen darstellen, die zur Zeit des Vorfalls in einer Flüchtlingsunterkunft lebten. Die Umstände der Tötungen werfen schwere Vorwürfe gegen die Angeklagten auf, da sie die Frauen durch vorgetäuschte Unterstüztung in eine Falle lockten. Der Fall hat bereits eine breite mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wie Badische Neueste Nachrichten ausführlich berichteten.
