
Am 7. Januar 2025 wurden die Lesesäle der SUB am Zentralcampus in Göttingen bis tief in die Nacht hell erleuchtet. Dieser Schritt erinnert an die historische Entwicklung der Elektrifizierung in Göttingen, die eng mit der Universität verbunden ist. Vor 125 Jahren erhielt die Stadt ihr städtisches Elektrizitätswerk, dessen Bau maßgeblich durch die Universität Göttingen gefördert wurde.
Der Magistrat zögerte jedoch über viele Jahre hinweg mit dem Bau des Elektrizitätswerks. Erst die Nutzung zweier Universitätsgebäude an der Prinzenstraße gab den entscheidenden Impuls für die Elektrifizierung, die ab 1900 begann. Im 19. Jahrhundert wurde im Michaelishaus das Physikalische Kabinett eingerichtet, in dem zur Elektrizität geforscht wurde. Die Universitätsbibliothek, die 1883 mit einem großen Erweiterungsbau an der Prinzenstraße eingeweiht wurde, konnte zu diesem Zeitpunkt nur bei Tageslicht genutzt werden, da Öllampen aufgrund der Brandgefahr nicht gestattet waren.
Historische Meilensteine der Elektrifizierung
Im Studienjahr 1897 nutzten 17.186 Personen den Lesesaal der Bibliothek, während 5.316 Personen das Zeitschriftenzimmer in Anspruch nahmen. Im November 1897 genehmigte der Magistrat der Universität die Installation einer oberirdischen elektrischen Leitung vom Physikalischen Kabinett zur Bibliothek. Diese Maßnahme verlängerte die Arbeitszeiten in der Bibliothek und führte letztendlich zum Bau des städtischen Elektrizitätswerks. Die Einweihung fand am 29. Juli 1900 statt, bei der 4.500 brennende Glühbirnen am Rathaus leuchteten.
Mit dem Fortschritt der Elektrifizierung und den neuen Möglichkeiten wurden die Rahmenbedingungen für das Bibliothekswesen erheblich verbessert, was die Nutzung der Bibliothek für Studierende erleichterte. In einem aktuellen Umfeld ist die SUB Göttingen bestrebt, den Studierenden einen modernen Service zu bieten. Informationen zu den verfügbaren Ressourcen und Dienstleistungen sind auf der Webseite der Bibliothek zu finden, wie sub.uni-goettingen.de berichtet.