
Christian Schneider, ein ausgewiesener Experte für Zufahrtsschutz, hat in Bezug auf das Sicherheitskonzept des Magdeburger Weihnachtsmarktes kritische Anmerkungen geäußert. Anlass dafür ist ein Vorfall, bei dem ein 50-Jähriger mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt fuhr. Bei diesem tragischen Geschehen kamen ein neunjähriger Junge und fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren ums Leben. Schneider bemängelt, dass das bestehende Sicherheitskonzept zwar auf die Gefahren solcher Überfahrten hinweist, jedoch keine geeignete und regelkonforme Reaktion auf solche Bedrohungen beschreibt, wie die Remszeitung berichtete.
Schneider führt an, dass der Täter durch einen Bereich zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre fuhr, was die unzureichende Absicherung dieser Zufahrt verdeutlicht. Er fordert eine bessere Sicherung, unter anderem durch Poller, die bei Bedarf geöffnet oder geschlossen werden können. Zudem kritisiert er, dass, während Fluchtwege freigehalten werden müssen, es keine breiten Lücken von 5 bis 6 Metern geben sollte. Des Weiteren bemerkt er, dass mehrere Zufahrten zum Weihnachtsmarkt unzureichend gesichert waren. Die Stadt Magdeburg gab an, dass das Sicherheitskonzept von der Gesellschaft zur Durchführung der Weihnachtsmärkte erstellt wurde, und versicherte, dass sie die Ermittlungen der Behörden unterstützen wird.
Kritik am Zufahrtsschutz
Christian Schneider äußerte in einem Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT, dass der Zufahrtsschutz am Weihnachtsmarkt nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprochen habe. Um unautorisierte Einfahrten in diesen sicherheitsrelevanten Bereichen zu verhindern, müsse der Schutz aller offenen Stellen und möglichen Angriffsrouten gewährleistet sein. Schneider macht deutlich, dass offene oder teilweise offene Rettungswege ein zentraler Bestandteil eines Zufahrtsschutzkonzepts seien und dass die vorliegenden Regelungen offensichtlich nicht eingehalten wurden, wie MDR berichtete. Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg prüft nun, ob die unzureichende Absicherung des Marktes zur Tat beigetragen hat.
Schneider fordert zudem von den Kommunen in Deutschland mehr Engagement im Bereich des Zufahrtsschutzes und betont, dass es hierbei um den nachhaltigen Schutz von Örtlichkeiten und nicht nur um die Sicherheit einzelner Veranstaltungen gehe. Für ihn ist der Zufahrtsschutz ein entscheidender Bestandteil der Veranstaltungssicherheit.