
Im Allgäu beginnt am Mittwoch der Mordprozess gegen einen 17-jährigen Jugendlichen, der des Mordes an einem Obdachlosen angeklagt ist. Der Vorfall ereignete sich im Mai des Vorjahres in Immenstadt, Landkreis Oberallgäu, und mündete in der spätere Tod des 53-jährigen Opfers an einer Hirnblutung. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da der Angeklagte minderjährig ist. Geplant sind sechs weitere Verhandlungstage, mit einem möglichen Urteil Mitte Februar.
Der angeklagte Jugendliche soll in einer grundlosen Attacke den Obdachlosen mit mehreren Faustschlägen, auch am Schläfenbereich, angegriffen haben. Das Opfer floh nach dem Angriff zur Polizeistation, wo es Anzeige erstattete, jedoch eine ärztliche Behandlung ablehnte. Am nächsten Morgen wurde der Obdachlose in einem lebensbedrohlichen Zustand in einer Bankfiliale aufgefunden. Die Obduktion bestätigte die Todesursache einer Hirnblutung, deren Zusammenhang mit den Schlägen des Täters jedoch unklar bleibt.
Details zum Angeklagten und seiner Vorgeschichte
Der 17-Jährige gilt als Intensivtäter und ist der Polizei aufgrund seiner Vorgeschichte mit Einbrüchen, Diebstählen, Beleidigungen, Bedrohungen und Körperverletzungen bekannt. Informationen zufolge hat er in der Vergangenheit bereits Polizisten mit einem Messer bedroht. Er wurde erstmals ermittelt, als er noch keine 14 Jahre alt und damit strafunmündig war. Aktuell befindet sich der Jugendliche in einer therapeutischen Einrichtung und war in jugendpsychiatrischer Behandlung.
Nach dem Angriff auf den Obdachlosen konnte der Tatverdächtige aufgrund der Beschreibung des Opfers am Dienstag zu Hause festgenommen werden. Bei seiner Festnahme soll er die Beamten beleidigt, angegriffen und verletzt haben. Zuvor hatte die Polizei von einer leichten Kopfverletzung des Opfers berichtet, während die Obduktion später die entscheidende Rolle der Schläge beim Tod des Mannes bestätigte. Laut Berichten gibt es derzeit keine Hinweise auf einen weiteren Angriff nach der Anzeige des Opfers.
Die Situation ist für die Polizei in Immenstadt besorgniserregend, da es insgesamt zwölf Jugendliche gibt, die als Intensivtäter gelten und überwacht werden.