
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat in einer Pressekonferenz in Potsdam seine Ideen zur PCK-Raffinerie in Schwedt skizziert. Er äußerte, dass er sich einen Einstieg des Bundes bei der Raffinerie vorstellen kann. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die derzeitige Treuhandlösung für die Raffinerie durch den Bund weiterhin Bestand haben soll, solange keine andere Lösung in Sicht ist. Woidke lobte die in den letzten Jahren geleistete Unterstützung der Bundesebene für den Standort und betonte die Dringlichkeit, Stabilität für die PCK zu erreichen, besonders in Anbetracht ihrer Rolle in der Treibstoffversorgung für Ostdeutschland und Teile Polens. Angesichts der dramatischen Veränderungen im Energiemarkt nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist diese Stabilität besonders wichtig.
Die Treuhandverwaltung der PCK, die seit September 2022 unter Beobachtung der Bundesnetzagentur steht, wurde kürzlich bis zum 10. März 2025 verlängert berichtete die Tagesschau. Ursprünglich hätte diese Maßnahme bereits im September 2024 auslaufen sollen. Die Bundesregierung reagierte damit auf die Notwendigkeit, „prognostizierten Risiken“ für die Versorgungssicherheit entgegenzuwirken. Rosneft, der Mehrheitseigentümer der PCK, hat in der Vergangenheit erklärt, die Anteile bis Jahresende verkaufen zu wollen. Gespräche mit Katar über einen möglichen Einstieg, der sowohl Verantwortung als auch Investitionen mit sich bringen könnte, laufen.
Politischer Druck und Versorgungsfragen
Während Woidke vorsichtig auf die Situation reagiert, kritisierte Christian Görke von der Linken die Abwarthaltung der Landesregierung und forderte schnellere Maßnahmen. Er betonte die Verantwortung, die sowohl Bund als auch Land übernehmen müssen, um Arbeitsplätze und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die PCK produziert einen erheblichen Anteil des Benzins und Kerosins für die Region und die Sicherstellung dieser Ressourcen ist von zentraler Bedeutung für die gesamte Region.
Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Situation ist die Versorgung der PCK-Raffinerie, die früher hauptsächlich mit russischem Öl beliefert wurde, unsicher geworden. Um dem entgegenzuwirken, hat die Raffinerie Anfang 2023 auf alternative Bezugsquellen umgestellt. Aktuell wird Öl von internationalen Märkten über Rostock und teilweise auch Danzig nach Schwedt transportiert. Dennoch stellen die begrenzten Kapazitäten der Pipelines eine Herausforderung dar.
Die Zukunft der PCK-Raffinerie
Die PCK ist nicht nur ein bedeutender Bestandteil der deutschen Erdölverarbeitung, sondern spielt auch eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Stabilität der gesamten Region. Woidkes Pläne für einen möglichen Einstieg des Bundes könnten nicht nur zu einer langfristigen Sicherung des Standorts beitragen, sondern auch im Kontext der Energiewende von Bedeutung sein. Der Druck auf die Bundesregierung, klare Entscheidungen bezüglich der Treuhandverwaltung und der Zukunft der PCK zu treffen, wächst angesichts der anhaltenden Unsicherheiten. Auch die örtlichen und regionalen Politiker müssen sich der Herausforderung stellen, tragfähige Lösungen zu finden, um die zukünftige Energieversorgung zu sichern fasst RBB24 zusammen.