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GKN Driveline in Lohmar: Weniger Stellenabbau, bessere Abfindungen!

GKN Driveline International in Lohmar hat seine Pläne für einen Stellenabbau überarbeitet, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. Statt der ursprünglich vorgesehenen 255 Stellen werden nun vorerst 155 der insgesamt 415 betroffenen Arbeitsplätze abgebaut. Diese Entscheidung wurde vor Weihnachten in einer Einigung zwischen dem Arbeitgeber und dem Betriebsrat getroffen, die von der Gewerkschaft IG Metall als Erfolg gewertet wird.

In der Einigung wurden auch verbesserte Abfindungen für die betroffenen Mitarbeiter sowie die Gründung einer Transfergesellschaft festgelegt. Dies soll den vom Jobverlust betroffenen Beschäftigten eine Brücke zu neuen Arbeitsplätzen bieten. Dennoch weigert sich GKN, mit der IG Metall über Standort- und Beschäftigungssicherung zu verhandeln, während Unternehmensleitung und Betriebsrat zusammenarbeiten wollen, um eine Zukunftsstrategie für den Standort Lohmar zu entwickeln.

Reaktionen und Ängste der Beschäftigten

Die Mitarbeiter äußern bei Gesprächen mit Politikern Besorgnis über die Zukunft des Standortes und der Automobilindustrie in Deutschland. Die IG Metall Bonn Rhein-Sieg hat zudem den rauen Ton in den Verhandlungen kritisiert und von Drohungen seitens GKN berichtet, die auf mögliche weitere Einschnitte und Verlagerungen ins Ausland hindeuten. Beschäftigte appellieren an die Politik, den Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiv zu halten und Investitionen in die E-Mobilität zu fördern, einer Schlüsseltechnologie für die Zukunft.

Der Standort Lohmar ist einer von sechs Entwicklungsstandorten des Unternehmens, an dem Ingenieure an innovativen E-Mobilitätstechnologien, insbesondere den neuartigen 3-in-1-Systemen, arbeiten. Diese Systeme fassen Getriebe, Elektromotor und Elektronik in einer Einheit zusammen und spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen.

Einblick in die aktuelle Situation der Automobilindustrie

Die Herausforderungen, mit denen GKN konfrontiert ist, spiegeln wider, was in der gesamten Automobilindustrie zu beobachten ist. Laut Auto, Motor und Sport befindet sich die Branche im Krisenmodus, gekennzeichnet durch häufige Meldungen über Stellenabbau und Umstrukturierungen. Das Ifo-Institut berichtet, dass die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie auf einem Tiefstand ist, mit einem Stimmungs-Barometer von minus 32,1 Punkten im November 2024.

Diese Entwicklungen sind sowohl auf eine rückläufige Nachfrage nach Elektroautos als auch auf anhaltende politische Diskussionen über mögliche Verbrennungsverbot zurückzuführen. Während GKN Driveline an der Entwicklung von E-Mobilitätstechnologien arbeitet, sehen sich auch andere Unternehmen Herausforderungen gegenüber. Beispielsweise kündigte Ford den Abbau von 4.000 Stellen in Europa an, während Bosch plant, 5.500 Jobs in den Automotive-Bereichen zu streichen.

Die Unsicherheit über die Zukunft des Standorts Lohmar und die gesamte Branche bleibt bestehen. Auch wenn die Vereinbarung zwischen GKN und dem Betriebsrat kurzfristig einen Rückgang der Stellenstreichungen bewirken konnte, bleibt die allgemeine Lage angespannt, und die Beschäftigten blicken besorgt auf die künftige Entwicklung.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Lohmar, Deutschland
Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
www1.wdr.de

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