
Die Kommission für den Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten an der Goethe-Universität Frankfurt hat ein Verfahren gegen Prof. Dr. Simone Fulda eingestellt. Dies wurde am 10. Januar 2025 offiziell bekannt gegeben. Der Grund für die Entscheidung war die Geringfügigkeit der erhobenen Vorwürfe, die im Vorfeld von einem Wissenschaftsjournalisten zum Jahreswechsel 2023/24 formuliert worden waren. Die Universitätsleitung hatte daraufhin die Kommission mit der Prüfung dieser Anschuldigungen beauftragt.
Prof. Dr. Simone Fulda, die seit 2010 als Professorin für Experimentelle Tumorforschung an der Goethe-Universität tätig ist und von 2018 bis 2020 die Position der Vizepräsidentin für Forschung und akademische Infrastruktur innehatte, musste sich acht Monate lang mit den Vorwürfen auseinandersetzen. Die Kommission untersuchte Fuldas Publikationen der letzten fünfzehn Jahre.
Keine Hinweise auf Manipulation
Die Ermittlungen ergaben, dass keine Anhaltspunkte für bewusste Datenmanipulation festgestellt wurden. Besonders in den Fällen, in denen die Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren noch nicht abgelaufen war, konnten die Rohdaten geliefert werden, die die korrekte Durchführung der Experimente nachwiesen. Zwar gab es einige unbeabsichtigte Verwechslungen von Beispielabbildungen, diese hatten jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt der wissenschaftlichen Arbeiten. Fulda hatte die entsprechenden Fehler in den Publikationen bereits in den dazugehörigen Zeitschriften richtiggestellt.
Die Kommission stellte schließlich kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten fest und entschied, das Verfahren abzuschließen. Damit sind die Vorwürfe als unbegründet angesehen.
Rolle der Kommission und Ombudsmann
Die Kommission an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. Sie ist in der Lage, Fehlverhalten zu untersuchen, auch nachdem die betroffenen Mitglieder die Universität verlassen haben, sofern das Fehlverhalten während ihrer Zeit an der Institution stattfand. Jede Mitglied oder Angehörige der Universität hat die Möglichkeit, bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten die Kommission anzurufen, wozu eine formelle Mitteilung an die Geschäftsstelle erforderlich ist. Informationen zur Kommission, darunter auch Kontaktpersonen, sind auf der Universitätsseite einsehbar hier.
Zusätzlich steht der Ombudsman für die Wissenschaft als unabhängiges Gremium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Verfügung. Er bietet Unterstützung bei Fragen zur guten wissenschaftlichen Praxis und fördert die notwendige Integrität in der Wissenschaft. Zu den Dienstleistungen des Ombudsmanns zählen neutrale, faire und vertrauliche Beratungen. Wissenschaftler können sich an die lokale Ombudsperson oder direkt an das Ombudsgremium wenden, um Konflikte zu klären und umfassende Unterstützung zu erhalten hier.