
Am 10. Januar 1945 wurde der Flughafen Hangelar von einem massiven Luftangriff der Alliierten getroffen. Laut Angaben von Kölner Stadt-Anzeiger begann das Bombardement um 13:10 Uhr, als 65 Flugzeuge insgesamt 121 Tonnen Bomben abwarfen. Ein damaliger Luftwaffenhelfer, Johannes Ross, der zu dieser Zeit erst 16 Jahre alt war, berichtete von mehreren Bombenteppichen, die über dem Platz niedergingen. Der Angriff dauerte etwa zwei Minuten und führte zu einem Todesfall.
Der Flughafen Hangelar war während der Zeit des Nationalsozialismus strategisch bedeutend. Wikipédia betont die zentrale Lage des Platzes im Rheinland, weshalb hochrangige NS-Vertreter wie Adolf Hitler, Joseph Goebbels, Hermann Göring und Heinrich Himmler dort gesehen wurden. Hitler selbst hatte den Flugplatz am 19. Februar 1933 besucht, nur kurz nach seiner Ernennung zum Reichskanzler. Der erste Luftangriff auf Hangelar hatte bereits am Heiligen Abend 1944 stattgefunden, jedoch blieb dieser weitgehend ineffektiv.
Militärische Bedeutung und Folgen der Angriffe
Die Alliierten führten am 10. Januar 1945 einen zweiten, intensiveren Angriff auf Hangelar durch, der nicht in der Lage war, den Flugplatz außer Funktion zu setzen. Trotz des Abwurfes von 2425 Bomben konnte die militärische Nutzung des Geländes nur kurzzeitig unterbrochen werden. Bereits am 27. Dezember 1944 war der Flughafen wieder bedingt „nachtlandeklar“. Die Offensive der Alliierten führte im Februar 1945 schließlich zur Aufgabe des Flugplatzes, als diese bis zum Rhein vorrückten.
Die militärische Nutzung des Flughafens endete am 21. März 1945, nachdem das Rollfeld mit Fliegerbomben gesprengt worden war. Soldaten der 78. US-Infanterie-Division „Lightning“ übernahmen anschließend die Kontrolle über das Gelände. Dieses Ereignis ist Teil des großen Luftkriegs, der zwischen dem 1. September 1939 und dem 2. September 1945 stattfand. Angriffe der Alliierten insbesondere während dieser Zeit zielten darauf ab, militärische Einrichtungen, Infrastruktur und die Demoralisierung der deutschen Bevölkerung zu erreichen, wie Wikipédia erklärt.
Der Wandel von Hangelar
Die Geschichte Hangelars reicht bis ins Jahr 1314 zurück, als der Name erstmals in einer Urkunde erwähnt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Gebiet wirtschaftlich und infrastrukturell. Mit der Gründung der ersten Fliegerschule im Jahr 1912 begann eine neue Ära für Hangelar, die während des Ersten Weltkriegs militärlich genutzt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte der Wiederaufbau des Flugplatzes durch den Aero-Club Siegburg.
Heute ist Hangelar Teil der Gemeinde Sankt Augustin und hat sich stark entwickelt, insbesondere durch die Nähe zur ehemaligen Hauptstadt Bonn. Mit der Ansiedlung des Bundesgrenzschutzes im Jahr 1951 und dem heutigen Bundespolizeistandort hat die Region weiterhin eine militärische und sicherheitsrelevante Bedeutung.