
Der gewaltsame Tod der neunjährigen Valeriia in Döbeln erschütterte im Jahr 2022 die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Valeriia, die mit ihrer Mutter vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet war, wurde nach ihrem Verschwinden über eine Woche lang vermisst. Der Mordprozess gegen den 37-jährigen Angeklagten, dem vorgeworfen wird, das Mädchen grausam ermordet zu haben, beginnt am 17. Januar 2025 vor dem Landgericht Chemnitz. Der Fall hat nicht nur Entsetzen, sondern auch eine breite mediale Berichterstattung ausgelöst, die das Leid und die Inhumanität solcher Taten in den Fokus rückt. Tag24 berichtet, dass der Angeklagte Valeriia in sein Auto gelockt und anschließend in einem Waldstück einen heimtückischen Angriff auf sie verübt haben soll.
Der Mord geschah am 3. Juni 2023, als Valeriia sich wie gewohnt auf den Weg zur Schule machte, jedoch nicht dort ankam. Ihre Abwesenheit fiel sofort auf, und es wurde eine umfangreiche Suchaktion eingeleitet, an der Hubschrauber, Drohnen, Tauchern und Spezialhunden beteiligt waren. Eine Woche später wurde Valeriias Leiche im Unterholz eines Waldes gefunden. Laut den Ermittlungen habe der Angeklagte den Kopf des Mädchens in ein Schlammloch gedrückt, was zu ihrem Ersticken führte. Antenne berichtet, dass die Staatsanwaltschaft von Rache als Motiv ausgeht, nachdem Valeriias Mutter die Beziehung zu dem moldawischen Staatsangehörigen beendet hatte.
Die juristische Aufarbeitung
Die Anklage geht davon aus, dass der Angeklagte Valeriias Arg- und Wehrlosigkeit ausgenutzt hat. Dies geschah in einem Moment der vertrauensvollen Unbekümmertheit, da Valeriia den Mann kannte. Der 37-Jährige, der keinen erlernten Beruf hat, nimmt seit dem 10. Juli 2023 in der JVA Leipzig Untersuchungshaft. Er wurde in Prag festgenommen, nachdem eine länderübergreifende Fahndung nach ihm ausgerufen wurde. Trotz der ernsten Vorwürfe hat er zu den Anklagen bisher geschwiegen. Der Prozess ist vorerst auf vier Verhandlungstage bis Ende Januar anberaumt, wobei am ersten Tag mehrere Zeugen, darunter die Mutter, aussagen sollen.
Der Mordfall Valeriia wirft nicht nur Schatten auf individuelle menschliche Tragödien, sondern steht auch exemplarisch für die Herausforderungen, denen sich geflüchtete Familien gegenübersehen. Die Mutter von Valeriia suchte mit ihrer Tochter in Deutschland Zuflucht vor dem Krieg, nur um tragisch an die Grausamkeiten des Lebens erinnert zu werden. Die breite gesellschaftliche Diskussion über Kindesmissbrauch und die Sicherheit von Kindern in deutschen Städten hat durch diesen Fall eine neue Dimension erreicht. Eine Pressemitteilung des BKA zu Gewalttaten gegen Kinder hält fest, dass die Zahl gewaltsamer Tötungen von Kindern auch in Deutschland ein ernstes Problem darstellt, das nicht ignoriert werden kann.