Rostock

Sturm in der Ostsee: Öltanker „Eventin“ in Gefahr – Rettungskräfte im Einsatz!

Am 10. Januar 2025 ist der Öltanker „Eventin“ mit rund 100.000 Tonnen Öl an Bord in der Ostsee nördlich von Rügen havariert. Dieses 274 Meter lange Schiff war auf dem Weg von Ust Luga in Russland nach Port Said in Ägypten, als es aufgrund eines Maschinenausfalls manövrierunfähig wurde. Die Situation wird durch einen heftigen Sturm verschärft, der seit dem Nachmittag mit Böen der Stärke sieben und einer Wellenhöhe von bis zu zweieinhalb Metern zuschlägt, und eine Zunahme des Sturms auf Stärke neun wird ebenfalls erwartet. Um dem potenziellen Umweltrisiko zu begegnen, wurden zusätzliche Schiffe zur Unterstützung der „Eventin“ beordert. Bisher war der Notfallschlepper „Bremen Fighter“ im Einsatz, während die Schlepper „VB Bremen“ und „VB Luca“ in Bereitschaft stehen.

Ein vierköpfiges Expertenteam des Havariekommandos wird per Hubschrauber zur „Eventin“ geflogen. Parallel dazu sichert ein medizinisches Team der Feuerwehr Rostock das Manöver ab. Ziel dieser Maßnahmen ist eine gleichmäßige Lastverteilung des Tankers auf die Schlepper, um die Sicherheit beim Schleppen zu gewährleisten. Der Notschlepper „Baltic“ wurde zudem in die Nähe von Darßer Ort verlegt, um schnellere Eingreifmöglichkeiten zu schaffen. Trotz der Bemühungen bleibt unklar, wann und ob der Tanker in einen Hafen geschleppt werden kann, da er seit der Nacht zu Freitag ohne Strom ist und damit auch keine Positionslichter leuchten.

Kritik und Gefahren durch die russische Schattenflotte

Die Havarie des Tankers hat nicht nur logistische Herausforderungen zur Folge, sondern auch politische Diskussionen ausgelöst. Außenministerin Annalena Baerbock äußerte scharfe Kritik an Russland für den Einsatz von maroden Tankern, der sowohl Umwelt- als auch Tourismusrisiken birgt. Litauens Außenminister Kestutis Budrys forderte ein entschiedeneres Vorgehen gegen die sogenannte „Schattenflotte“ Russlands, die oft unter fragwürdigen Bedingungen operiert. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace warnen ebenfalls vor den Gefahren eines Ölunfalls in der Ostsee und drängen auf weitere EU-Sanktionen. Experten betonen, dass eine mögliche Ölverschmutzung katastrophale Folgen für die Tierwelt der Ostsee hätte, die als eines der am stärksten befahrenen Meere der Welt gilt, mit täglich über 2.000 Schiffen in Bewegung.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich Mitte Oktober, als der Tanker „Annika“ vor Heiligendamm in Brand geriet. Obwohl auch dieses Schiff mit Öl beladen war, konnte eine Umweltkatastrophe verhindert werden, da kein Öl austrat. Nach dem Brand wurde das Schiff in den Rostocker Hafen geschleppt, wo die Brandbekämpfung fortgesetzt wurde. Die Diskussion über die Sicherheitsstandards und die Überwachung der Handelsflotte in europäischen Gewässern wird vor dem Hintergrund dieser Incidents erneut laut. Die Bedeutung eines effektiven Krisenmanagements wird unmissverständlich unterstrichen, um die zunehmenden Gefahren in der maritimen Umwelt zu bewältigen.

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