
Am 11. Januar 2025 musste Borussia Dortmund eine bittere Niederlage im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen hinnehmen. Mit 2:3 verlor das Team unter Trainer Nuri Sahin, der die hohe Personalnot nicht als Ausrede für die Pleite anführen möchte. Von insgesamt sechs Spielern, die kurzfristig krankheitsbedingt ausfielen, stand lediglich ein gelernter Innenverteidiger, Yannik Lührs, zur Verfügung. Dies belastete die ohnehin schon schwächelnde Defensive des BVB erheblich. Im ersten Durchgang zeigte Nathan Tella sein Können und erzielte bereits nach 25 Sekunden das erste Tor für Leverkusen, gefolgt von zwei Toren von Patrik Schick in der 8. und 19. Minute – beide Tore fielen jeweils ohne Druck durch die Dortmunder Abwehr.
Erst mit diesem Ergebnis verloren die Dortmunder erstmals seit April 2024 wieder ein Heimspiel in der Bundesliga. Trotz hoher Ballbesitzanteile war die Offensive nicht déterminiert genug, um gefährliche Situationen zu kreieren. Torwart Gregor Kobel äußerte sich nach der Partie und bezeichnete die Niederlage als „extrem bitter“. Nuri Sahin hofft nun auf die Rückkehr einiger verletzter Spieler, bevor es am Dienstag gegen den Aufsteiger Holstein Kiel geht.
Schwierigkeiten und Probleme auf dem Platz
Die aktuellen Herausforderungen des BVB zeigen sich nicht nur im aktuellen Verlust, sondern auch in der Gesamtbilanz der Saison. Nach acht Spieltagen belegt Dortmund den 7. Platz in der Bundesliga und hat lediglich 13 von maximal 24 möglichen Punkten erzielt. Dies stellt den schlechtesten Saisonstart seit der Saison 2014/15 dar. Der Rückstand auf die beiden Tabellenführer, FC Bayern und RB Leipzig, beträgt derzeit sieben Punkte, da beide Teams jeweils 20 Zähler auf dem Konto haben.
Besonders besorgniserregend ist die Heimbilanz: Während das Team alle vier Heimspiele gewinnen konnte, stehen nur ein Unentschieden und drei Niederlagen aus vier Auswärtsspielen zu Buche. Dies führt zu einem schlechten 16. Rang in der Auswärtstabelle. Sahin hat festgestellt, dass sein Team „verkopft“ spielt und fordert von seinen Spielern mehr Bauchgefühl in ihren Aktionen. Das mangelnde Zusammenspiel und interne Probleme wurden auch von Mittelfeldspieler Julian Brandt angesprochen.
Ein früher Ausstieg und der Druck auf den Trainer
Zusätzlich zur Liga-Entwicklung erlebte Dortmund einen frühen Rückschlag im DFB-Pokal, wo das Team in der zweiten Runde gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 ausschied. Das entscheidende Tor fiel erst in der 117. Minute durch Jonas Wind, was den frühesten Pokal-Ausscheid des BVB seit der Saison 2010/2011 markiert. Diese Serie von Niederlagen und enttäuschenden Ergebnissen hat die Situation rund um Trainer Nuri Sahin weiter zugespitzt. Sein Punkteschnitt von 1,69 in 13 Pflichtspielen liegt unter dem seiner Vorgänger.
Ein solches Umfeld führt häufig zu Spekulationen über Trainerwechsel. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass solche Wechsel in der Bundesliga zwar zu kurzfristigen Leistungssteigerungen führen können, die Ergebnisse sind jedoch uneinheitlich. Während etwa die Hälfte der Studien positive Effekte dokumentiert, zeigen andere keinen nennenswerten Unterschied. Die Gründe für einen solchen Anstieg der Leistung können in der Abwesenheit leistungssenkender Faktoren des Vorgängertrainers liegen, während Unzufriedenheit im Team oft mit einer negativen sportlichen Bilanz einhergeht. Ein neuer Trainer könnte theoretisch helfen, durch frischen Wind und neue Impulse einen Turnaround herbeizuführen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Sahin entwickelt, während das Team weiterhin gegen seine Form kämpfen muss.