
Die Coburger Kartonagenfabrik GmbH & Co. KG, ein seit über 70 Jahren bestehendes Unternehmen, hat am 23. Dezember 2024 Insolvenz beim Coburger Amtsgericht angemeldet. Mit rund 210 Angestellten ist die Situation für viele Familien in der Region angespannt. Geschäftsführer Robert Hein hat den Verdrängungswettbewerb und eine konjunkturell bedingte Nachfrageschwäche als Hauptgründe für diesen Schritt benannt. Auch die stark gestiegenen Produktionskosten, insbesondere für Energie und Rohstoffe, haben zur Entscheidungsfindung beigetragen, wie nordbayern.de berichtet.
Die Kanzlei Linse & Ehrlicher spielt eine zentrale Rolle im Insolvenzverfahren und übernimmt die Kommunikation über die erforderlichen nächsten Schritte. Klaus-Christof Ehrlicher wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. In dieser Phase sollen die Betriebsabläufe ohne Einschränkungen weitergeführt werden, was den betroffenen Angestellten etwas Aufatmen gibt. Für die kommenden drei Monate sind die Löhne und Gehälter durch Insolvenzgeld gesichert, das von der Agentur für Arbeit bereitgestellt wird, so infranken.de.
Herausforderungen im Markt
Die Entscheidung zum Insolvenzantrag spiegelt eine breitere Herausforderung innerhalb der Branche wider. Der Verdrängungswettbewerb hat zu einem harten Kampf um Marktanteile geführt, und viele Unternehmen sehen sich mit einer stabilen Nachfrageschwäche konfrontiert. Dies betrifft nicht nur die Kartonagenfabrik, sondern ist ein strukturelles Problem, das viele Unternehmen in verschiedenen Sektoren betrifft. Laut den aktuellen Statistiken zu Unternehmensinsolvenzen haben sich die Insolvenzen in einigen Bereichen, wie dem Gesundheits- und Sozialwesen, fast verdoppelt. Dennoch bleibt die Insolvenzgefährdung in anderen Sektoren wie dem Bau vergleichsweise gering, obwohl sich die Gesamtlage verschärft hat, berichtet ifm-bonn.org.
Geschäftsführer Hein sieht dennoch einen positiven Ausblick für die langfristige Fortführung des Geschäfts und plant, verstärkt nach Investoren zu suchen, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.