
Die Stadt Leipzig hat am 12. Januar 2025 ehrgeizige Pläne zur Verbesserung ihrer Wärmeversorgung präsentiert. Kern dieser Vorhaben ist der Ausbau der Fernwärme, um eine klimaneutrale Energiezukunft zu ermöglichen. Nach Angaben von MDR sollen in den kommenden Jahrzehnten die vorhandenen Systeme modernisiert und erheblich erweitert werden. Ein zentrales Ziel ist, die Fernwärmeversorgung um 60 Prozent zu steigern.
Um einen verlässlichen Rahmen für Angebote an Immobilienbesitzer zu schaffen, fordert Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) eine umfassende Wärmeplanung durch die Kommunen. Dies soll den Hauseigentümern aufzeigen, wo und wie sie investieren können. In Gebieten, die bislang nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen sind, sollen Wärmepumpen künftig über ein modernisiertes Stromnetz betrieben werden.
Klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland
Der lange Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung erfordert umfassende Maßnahmen. Fernwärme soll in Deutschland laut Energynet dabei eine bedeutendere Rolle spielen, obwohl sie derzeit nur 15 Prozent der Heizsysteme versorgt. Aktuell stammen 19 Prozent der Energie in Fernwärmenetzen aus erneuerbaren Quellen. Um die Ziele zu erreichen, müssen Wärmenetze dekarbonisiert werden, indem verschiedene lokale Wärmequellen genutzt werden. Abwärme aus Industrie und Rechenzentren sowie innovative Technologien wie Power-to-Heat-Anlagen spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Ein Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung, das am 1. Januar 2024 in Kraft tritt, wird zudem die Kommunen anweisen, kosteneffiziente Wege zur klimafreundlichen Wärmeversorgung zu ermitteln. Bis 2030 soll zudem der Anteil erneuerbarer Energien in neuen Wärmenetzen mindestens 65 Prozent betragen, und bis 2040 sollen 80 Prozent der Wärmenetze damit versorgt werden.
Regulatorische Rahmenbedingungen und Fristen
Laut Bundesregierung müssen alle Städte und Gemeinden bis 2028 lokale Wärmepläne entwickeln. Diese sollen Sicherheit für Bürger, Unternehmen und Energieversorger bieten. Großstädte haben bis zum 30. Juni 2026 Zeit, um ihren Plan zu erstellen, während kleinere Gemeinden bis 2028 erwartet werden. Die Unterstützung des Bundes für die Wärmeplanung umfasst 500 Millionen Euro bis 2028 und wird unbürokratisch bereitgestellt.
Die kommunale Wärmeplanung ist somit entscheidend für die Identifizierung und Nutzung lokaler Wärmequellen. Mit dem Ansatz der kalten Nahwärme, die Temperaturen unter 30 Grad Celsius nutzt, wird erwartet, dass neuartige Lösungen durch dezentrale Wärmepumpen gefunden werden. Diese Entwicklungen sind erforderlich, um das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 zu erreichen.
Während die Pläne in Leipzig greifbare Formen annehmen, sind sie Teil eines breiteren nationalen Ziels, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern.