
In der historischen Innenstadt von Riedlingen hat am Sonntagnachmittag ein verheerender Brand in einem Fachwerkhaus ein Großaufgebot der Feuerwehr und Rettungsdienste ausgelöst. Laut Schwäbische stieg gegen 16 Uhr eine massive Rauchwolke in den Himmel, die weit über die Stadt sichtbar war. Passanten berichteten, dass das Feuer zunächst in einer Etage des mehrstöckigen Gebäudes ausbrach und sich rasch bis ins Dach ausbreitete.
Die Feuerwehren aus Riedlingen sowie Nachbarorte wie Bad Buchau, Bad Schussenried und Mengen waren schnell vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen. Die enge Bebauung in der Innenstadt stellte dabei eine große Herausforderung dar. Feuerwehrkräfte mussten alles daran setzen, ein Übergreifen des Feuers auf angrenzende Gebäude zu verhindern, während die Minustemperaturen zusätzlich dazu führten, dass das Löschwasser fror und gefährliches Glatteis entstand.
Vermisste und Verletzte
Nach aktuellem Stand sind drei Bewohner des Hauses vermisst. Zwei der fünf Bewohner konnten sich selbst retten und wurden vom Deutschen Roten Kreuz betreut. Allerdings wurde mindestens eine Person schwer und eine weitere leicht verletzt. Ein Verletzter musste sogar mit einem Sprungtuch aus dem brennenden Gebäude gerettet werden, wie n-tv berichtet.
Die Feuerwehr konnte bisher nicht ins Gebäude vordringen, da der Dachstuhl instabil zu sein scheint und jederzeit einzustürzen droht. Ein Rettungshubschrauber ist bereits im Anflug, um die verletzten Personen schnellstmöglich zu transportieren. Die Löscharbeiten gestalteten sich äußerst schwierig und sind nach etwa eineinhalb Stunden nur teilweise erfolgreich gewesen.
Bevölkerungsschutz und Warnungen
Angesichts der kritischen Situation hatte das Landratsamt eine Bevölkerungsschutz-Warnung über die NINA-App herausgegeben. Die Anwohner von Riedlingen und Neufra wurden aufgefordert, ihre Fenster geschlossen zu halten, um sich vor den aufsteigenden Brandgasen zu schützen. Um den Betroffenen des Brandes einen Ort zum Aufwärmen zu bieten, wurde das Rathaus der Stadt geöffnet.
Die Brandursache ist derzeit noch unklar. Der Vorfall wirft einmal mehr ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich die Feuerwehr und Rettungskräfte in städtischen Gebieten gegenübersehen, insbesondere unter schwierigen Witterungsbedingungen, wie sie auch in der Übersicht von FeuerTrutz angesprochen werden. Die Notwendigkeit einer umfassenden und einheitlichen Brandstatistik in Deutschland bleibt weiterhin ein wichtiges Thema, um den Brandschutz langfristig zu verbessern.