Freiberg

Unter den schlafenden Eifelvulkanen: Magma-Reservoire entdeckt!

In der Eifel, einem der größten Vulkangebiete Mitteleuropas, haben Geologen neue Beweise für das Vorhandensein von magmatischen Fluiden in der Erdkruste entdeckt. Dies führt zu einem tieferen Verständnis der vulkanischen Aktivität in dieser Region, die zuletzt vor etwa 11.000 Jahren durch das Ulmener Maar aktiv war. Die Vulkanfelder der Eifel gelten seitdem als schlafend, jedoch deuten die jüngsten Erkenntnisse darauf hin, dass unter der Oberfläche bedeutende magmatische Strukturen existieren. Diese Studien wurden von Forschenden der TU Bergakademie Freiberg und des Karlsruher Instituts für Technologie durchgeführt, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift *Geophysical Research Letters* veröffentlicht wurden, wie die TU Freiberg berichtet.

Im Rahmen einer sorgfältigen Analyse von 35 Jahre alten seismischen Daten deckte das Team unter der Leitung von Dario Eickhoff bemerkenswerte Strukturen in einer Tiefe zwischen 10 und 30 Kilometern auf. Diese könnten aus dem oberen Erdmantel stammen und sind möglicherweise Reservoirs für magmatisches Gestein sowie überkritische Gase. Zu den interessanten Entdeckungen gehört die Möglichkeit von Millionen Kubikmetern an magmatischen Fluiden, die sich in mehreren Kammern unter der Westeifel befinden, wie Scinexx vermeldet.

Vulkanische Aktivität und mögliche Gefahren

Die neu entdeckten magmatischen Strukturen werfen Fragen über die künftige vulkanische Aktivität auf. Während Geologen bestätigen, dass derzeit keine akute Gefahr besteht und die Eifelvulkane als schlafend gelten, gibt es Hinweise auf potenzielle zukünftige Ausbrüche. Wenn das aufsteigende Magma genügend Auftrieb erfährt, könnten in der Zukunft kleinere Eruptionen auftreten, möglicherweise sogar die Bildung eines Schlackenkegels.

Diese neuen Erkenntnisse sind auch in einem größeren geologischen Kontext relevant. Die Eifel ist eines der aktivsten vulkanischen Gebiete Deutschlands, mit über 450 Vulkanschloten, die über 40 Millionen Jahre aktiv waren. Der letzte große Ausbruch in der Osteifel ereignete sich vor 13.000 Jahren, wobei er bedeutende Ascheablagerungen in ganz Europa hinterließ. Hinweise auf langsame Bodenbewegungen und schwache Erdbeben, die in den letzten Jahren in der Eifel registriert wurden, unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, wie sie das Deutsche GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung im Jahr 2022 gestartet hat.

Geophysikalische Methoden und zukünftige Forschung

Die angewandten Methoden zur Neuanalyse alter seismischer Daten könnten weitreichende Implikationen für die Geowissenschaften haben. Beispielsweise können solche hochauflösenden Darstellungen nicht nur das Risiko weiterer vulkanischer Aktivitäten besser einschätzen, sondern auch die Chancen für die Exploration mineralischer Rohstoffe erhöhen. Die Erkenntnisse aus Eickhoffs Masterarbeit können als Modell für ähnliche geophysikalische Studien weltweit dienen, unter anderem im Bushveld-Komplex in Südafrika, wo dank verbesserter Datenanalysen bedeutende Informationen über mineralische Ressourcen gewonnen werden können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Eifel trotz aller Anzeichen ruhend zu sein scheint, tief unter der Oberfläche nach wie vor aktive geologische Prozesse stattfinden. Während die momentane Situation beruhigend ist, bleibt die Überwachung der seismischen Aktivitäten von zentraler Bedeutung für die wissenschaftliche Gemeinschaft und die öffentliche Sicherheit.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Eifel, Deutschland
Beste Referenz
tu-freiberg.de
Weitere Infos
scinexx.de

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