
Am 13. Januar 2025 hat die Universitätsbibliothek der Universität Kassel bekanntgegeben, dass der Publikationsfonds zur Förderung von Open Access weiter intensiv genutzt wird. Seit seiner Einrichtung im Jahr 2013 verfolgt der Fonds das Ziel, die kostenfreie Verfügbarkeit von wissenschaftlichen Erstveröffentlichungen zu unterstützen. Jährlich stehen hierfür 250.000 Euro aus dem Bibliotheksetat zur Verfügung. Diese Unterstützung besteht nicht nur in der Erstattung von Artikelgebühren für Gold-Open-Access-Zeitschriften, sondern seit Sommer 2021 auch für Open-Access-Monografien.
Die Universität Kassel hat sich über die Jahre hinweg durch verschiedene Maßnahmen in der Open-Access-Bewegung hervorgetan. Die mittlerweile etwa 20-jährige Tradition zeigt sich beispielsweise in der Einführung einer OA-Policy im Jahr 2005, die sie zur zweiten Hochschule in Deutschland machte, die ein solches Dokument verabschiedete. Zudem wurde 2006 der Publikationsserver KOBRA eingerichtet, gefolgt von der Schaffung der Position eines Open-Access-Beauftragten im Jahr 2007.
Wichtige Kooperationen und Verträge
Ein zentraler Baustein der Kasseler Open-Access-Strategie ist die Teilnahme an den nationalen DEAL-Verträgen. Diese Initiative wird von der Hochschulrektorenkonferenz federführend organisiert und verfolgt das Ziel, bundesweite transformative „Publish and Read“-Vereinbarungen mit großen kommerziellen Verlagen wie Wiley, Springer Nature und Elsevier zu verhandeln. Dadurch profitieren nicht nur die Kasseler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sondern auch zahlreiche andere Einrichtungen in Deutschland von umfangreichen Zugangsrechten zu wissenschaftlichen Zeitschriften. Laut der Initiative ermöglichen diese Verträge jährlich Tausende Open-Access-Publikationen aus deutschen Einrichtungen. Die veröffentlichten Forschungsbeiträge sind weltweit kostenfrei zugänglich und nachnutzbar, was die Informationsinfrastruktur für Forschung und Lehre erheblich verbessert (DEAL).
Durch den Publikationsserver KOBRA und das Datenrepository DaKS können Autorinnen und Autoren ihre Erst- und Zweitveröffentlichungen sowie Forschungsdaten im Open Access bereitstellen. Die kontinuierliche Förderung durch die DFG wird von Dr. Tobias Pohlmann, dem OA-Beauftragten der Universität, hervorgehoben. Kanzler Dr. Oliver Fromm hat die Bedeutung des DFG-Antrags zur Open-Access-Publikationsfinanzierung betont und unterstrich die Fortschritte, die in den letzten Jahren erzielt wurden.
Open-Access-Publikationen in den Ingenieurwissenschaften
In den Ingenieurwissenschaften wird Open Access ebenfalls aktiv gefördert. Hierzu stehen verschiedene Publikationsformen und Plattformen zur Verfügung, darunter spezialisierte Open-Access-Verlage und -Plattformen wie Proceedia CIRP und Atlantis Press. Auch Fachgesellschaften wie IEEE bieten Möglichkeiten zur Zweitveröffentlichung, was somit das Green Open Access weiter unterstützt. Vorab veröffentlichte Beiträge sind zudem auf Preprint-Plattformen wie arXiv und enerXiv zu finden.
Mit dieser umfassenden Strategie in der Open-Access-Publikation nicht nur in Kassel, sondern auch deutschlandweit, steht die Universität Kassel an vorderster Front der Open-Access-Bewegung und setzt wichtige Maßstäbe für künftige Entwicklungen in der Wissenschaft. Informationen zu weiteren Publikationsmöglichkeiten und elektronischen Ressourcen sind auf der Informationsplattform open access network verfügbar, die von Peter Molitor und Eric Retzlaff zusammengestellt wurde (THI).