
Die Sorgen um die Tierhaltung in Deutschland wachsen, insbesondere angesichts der erneuten Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche (MKS). Diese hochansteckende Viruserkrankung hat nun auch in Hönow, Brandenburg, Alarm ausgelöst. Drei Wasserbüffel verendeten an der Seuche, und elf weitere Tiere wurden infiziert. Laut Sächsische.de erlebte Deutschland den letzten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Jahr 1988. Sofortige Maßnahmen wurden ergriffen: Alle betroffenen Tiere sowie weitere im Umkreis von einem Kilometer wurden getötet. Diese drastischen Schritte sind notwendig, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Die Maul- und Klauenseuche, die Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen sowie Schweine betrifft, ist durch das Picornavirus verursacht. Während der Verlauf bei erwachsenen Tieren meistens nicht tödlich ist, können bei jungen Tieren hohe Sterblichkeitsraten auftreten. Zu den Hauptsymptomen gehören Wunden an den Klauen, die Lahmheit und Festliegen auslösen können. Eine spezifische Behandlung dieser Erkrankung gibt es nicht; infizierte Tiere müssen isoliert und letztendlich getötet werden, um die Gesundheit der übrigen Bestände zu schützen, wie Nutztierhaltung.de hervorhebt.
Internationale Reaktionen und Folgen
Die internationale Reaktion auf den Ausbruch war prompt. Südkorea hat ein Importverbot für deutsches Schweinefleisch erlassen, während die Niederlande den Import von Mastkälbern aus Deutschland untersagen. Diese Maßnahmen könnten auch von weiteren Staaten übernommen werden. Die anhaltenden Exportstopps aufgrund der Afrikanischen Schweinepest, die bereits große Teile der deutschen Nutztierhaltungsindustrie belastete, werden durch diesen neuen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche zusätzlich verstärkt.
Die wirtschaftlichen Folgen einer unkontrollierten Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche könnten gravierend sein. Deutsche Fleischprodukte könnten am Weltmarkt unverkäuflich werden. Viele Nutztierhalter stehen bereits unter Druck aufgrund steigender Kosten und erhöhten Auflagen. Zudem ist ein Rückgang in den Beständen an Schweinen und Rindern in Deutschland feststellbar. Bisher scheint das Seuchenschutzkonzept zu funktionieren, da außerhalb des betroffenen Betriebs keine neuen Fälle gemeldet wurden.
Zusätzliche Herausforderungen durch den Klimawandel
Parallel zu den Herausforderungen durch Tierseuchen stehen die Nutztiere auch vor den Folgen des Klimawandels. Professor Uta Dickhöfer von der Universität Kiel betont, dass der Klimawandel nicht nur die Qualität und Verfügbarkeit von Futtermitteln beeinflusst, sondern auch die Verbreitung von Tierkrankheiten begünstigt. Anpassungsstrategien sind dringend notwendig und beinhalten unter anderem die Züchtung hitzetoleranter Nutztierrassen.
Die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, wie dem One-Health-Ansatz, wird ebenfalls zunehmend betont. Dieser betrachtet die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt als untrennbare Einheit. Die richtige Handhabung von Biosicherheitsstandards könnte dem Zoonose-Risiko, das durch den Kontakt von Masttieren mit Wildtieren entsteht, entgegenwirken. Experten sind sich einig, dass ein funktionierendes Meldewesen sowie der Zugang zu Gesundheitsversorgung unerlässlich sind, um zukünftigen Risiken zu begegnen.
Die gegenwärtige Situation in Deutschland zeigt, wie wichtig es ist, auf die Herausforderungen in der Tierhaltung zu reagieren und die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl die Gesundheit der Tiere als auch die der Menschen langfristig zu sichern.