
Stefan Bubeck, der ehemalige Bürgermeister von Mengen, hat kürzlich seine Pläne für die Zeit nach der Politik bekannt gegeben. Der 55-Jährige steht nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung und will sich nicht in den Ruhestand verabschieden. Stattdessen hat er die Stefan Bubeck UG gegründet und plant eine neue Geschäftsidee. Bubeck wird Reisen in verschiedene Weinregionen organisieren, die ausschließlich für 10 bis 15 Teilnehmer zugänglich sind. Geplante Reiseziele umfassen unter anderem Frankreich und Südtirol. Er gab diese Neuigkeiten beim Neujahrsempfang der Stadt bekannt, der in diesem Jahr große Aufmerksamkeit erhielt.
Der Neujahrsempfang der Stadt Mengen fand am 14. Januar im Bürgerhaus Ennetach statt und zog über 400 Teilnehmer an. Dr. Dieter Salomon, der Geschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein, hielt eine Rede, in der er auf die Herausforderungen Deutschlands hinwies, wie den demografischen Wandel und die Abhängigkeit von russischem Öl. Zudem appellierte er an die Anwesenden zur politischen Teilhabe und zur Teilnahme an Wahlen.
Im Rahmen des Empfangs wurden fünf Bürger mit der silbernen Verdienstmedaille für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. Zu den Geehrten zählen Maria Beck, Helmut Baur, Horst Niedermüller, Gerhard Schönfeldt und Dieter Remensperger. Ihre Beiträge zur Gesellschaft sind vielfältig, von Aktivitäten in Gesangsvereinen bis hin zu Engagements im Sport.
Wichtige Ehrungen und Auszeichnungen
Ein besonderes Augenmerk galt auch den Anerkennungsurkunden, die an das Organisationsteam des Kindersommers verliehen wurden, vertreten durch Annegret Hoffmann und Martina Pociecha. Seit 1997 organisiert das Team ein Ferienprogramm für Kinder mit jährlich etwa 70 Veranstaltungen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Musikverein Blochingen, während die Dorfgemeinschaft Ennetach die Bewirtung übernahm.
Bubecks Entscheidung, sich nach seiner politischen Laufbahn neu zu orientieren, kommt in einem Kontext, in dem viele Bürgermeister in Deutschland, wie eine Untersuchung zeigt, ihr Amt ehrenamtlich ausüben. Rund 60 Prozent von 10.788 Bürgermeister*innen üben ihr Amt auf ehrenamtlicher Basis aus. Oft stehen sie vor der Herausforderung, Beruf, Familie und Ehrenamt in Einklang zu bringen. Weniger als ein Drittel der Bürgermeister*innen fühlt sich in ihrer kommunalpolitischen Position wohl und hat den Wunsch, erneut zu kandidieren. Besonders ältere und weibliche Bürgermeister*innen tendieren dazu, nicht mehr zu kandidieren, vermutlich auch aufgrund gestiegener Erwartungen der Bürger und bürokratischer Hürden.
Delikat ist die Situation auch für die Bürgermeister*innen in ländlichen Gemeinden, wo oft Parteien eine nachgeordnete Rolle spielen und die Personenorientierung bei Wahlen den Ausschlag gibt. Die Mehrheit der Bürgermeister*innen ist mit ihrem Gestaltungsspielraum zufrieden, sieht aber den Bedarf an besserer finanzieller Ausstattung und Hilfsangeboten, insbesondere gegen Anfeindungen im Amt.
Bubecks künftige Unternehmungen in der Weinregion könnten möglicherweise eine interessante Gelegenheit bieten, das Engagement der Bürger für die Region neu zu beleben und gleichzeitig das Interesse an lokalem Wein und Kultur zu fördern.