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Exkursion zum GSI: Physikstudentinnen entdecken Forschung der Zukunft!

Am 6. Dezember 2024 besuchten 24 Frauen aus verschiedenen Studienphasen, von Erstsemester-Studentinnen bis zu Doktorandinnen, das GSI-Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt. Die Exkursion wurde im Rahmen des Projekts „Mehr (für) Physikstudentinnen“ organisiert, das 2021 von Dr. Stefanie Wittich und dem Fachbereich Physik der Philipps-Universität Marburg ins Leben gerufen wurde. Ziel des Projekts ist die Sichtbarkeit und Gleichstellung von Physikerinnen an der Philipps-Universität, wobei die Finanzierung durch das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder sichergestellt wird. Teilnehmerinnen erhielten während ihres Aufenthalts umfassende Einblicke in die physikalische Grundlagenforschung.

Das GSI-Zentrum widmet sich der Erforschung des Aufbaus der Materie durch Kollisionen schwerer geladener Atome und ist momentan eine Baustelle für den neuen Beschleuniger FAIR, der in den kommenden Jahren in Betrieb genommen werden soll. Die Exkursion umfasste exklusive Führungen durch die Beschleunigeranlagen sowie Vorträge über aktuelle Forschungsarbeiten des Zentrums und die Großforschungsanlage.

Einblicke und Networking

Ein Highlight der Exkursion war der Besuch der Aussichtsplattform an der FAIR-Baustelle, von wo aus die Teilnehmerinnen einen beeindruckenden Blick auf das Geschehen vor Ort werfen konnten. Während einer Mittagspause in der Kantine bot sich die Möglichkeit für Gespräche mit einer Frauenbeauftragten der GSI sowie zum Austausch unter den Teilnehmerinnen. Das Projekt „Mehr (für) Physikstudentinnen“ fördert nicht nur finanziell engagierte Studentinnen, sondern organisiert auch Workshops und andere Veranstaltungen.

Zusätzlich engagiert sich der Fachbereich Physik der TU Darmstadt aktiv in der Förderung von Schüler*innen, insbesondere Mädchen, für ein Physikstudium. Veranstaltungen wie GirlsDay und Schülerinnenschnuppertage sollen weibliche und genderdiverse Studierende inspirieren. Die Vorstellung von Physikerinnen in verschiedenen Statusgruppen dient dazu, weibliche Vorbilder sichtbar zu machen. Dies ist von großer Bedeutung, da Umfragen zeigen, dass viele Jugendliche Physik als unattraktiv wahrnehmen, insbesondere Mädchen.

Herausforderungen für Frauen in der Physik

Trotz des breiten Interesses von Frauen an Naturwissenschaften wird das Fach Physik häufig als wenig einladend empfunden. Der Frauenanteil bei Physikstudiengängen liegt unter 49%, was im Vergleich zu anderen Fächern deutlich unter dem Durchschnitt ist. Mentoring-Programme können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Selbstbewusstsein und berufliche Netzwerke von Physikerinnen zu stärken. Dennoch bleibt die Gleichstellung eine Herausforderung. Frauen machen lediglich 10% der Diplomierungen und 8% der Habilitationen in Physik aus, und nur 3% der Professuren an deutschen Hochschulen sind von Frauen besetzt.

Wichtige Schritte zur Verbesserung der Situation sind die Förderung weiblicher Wissenschaftlerinnen durch Netzwerke, Mentoring-Programme und die Berücksichtigung von Familienphasen in der Karriereplanung. Prägnant bleibt der Aufruf zur besseren Sichtbarkeit von Physikerinnen in Vorträgen und Kolloquien sowie die Notwendigkeit, Familienorientierung in die Einstellungs- und Förderstrategien der Hochschulen zu integrieren.

Statistische Auswertung

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Darmstadt, Deutschland
Beste Referenz
uni-marburg.de
Weitere Infos
physik.tu-darmstadt.de

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