
Franz Semper, ein zentraler Spieler der deutschen Handballnationalmannschaft, wird das WM-Auftaktspiel gegen Polen am Mittwoch um 20.30 Uhr in Herning aufgrund muskulärer Probleme verpassen. Diese Nachricht wurde durch Bundestrainer Alfred Gíslason im Teamquartier in Silkeborg bestätigt. Der 26-Jährige konnte bereits sein Abschlusstraining am Dienstagvormittag nicht absolvieren. Dies könnte sich als großer Verlust für die deutsche Mannschaft herausstellen, da Semper eine wichtige Rolle im Team spielt.
Semper begann seine Karriere 2013 beim SC DHfK Leipzig und hat in insgesamt 183 Spielen 547 Tore erzielt. Seit der Saison 2023/24 kehrte er nach einem einjährigen Engagement in Flensburg zu Leipzig zurück. Gíslason betonte, dass Semper und Renars Uscins, der nun für ihn ins Team rückt, ein starkes Duo bildeten. Für das WM-Auftaktspiel muss Gíslason jedoch auf die Fähigkeiten von Semper verzichten, was eine Herausforderung für die Mannschaft darstellen wird.
Auswirkungen auf das Team
Der Ausfall von Semper erforderte zudem eine Anpassung des Kaders, da pro Spiel nur 16 Spieler eingesetzt werden dürfen. Ein Spieler musste aus dem 17-köpfigen Kader gestrichen werden. Renars Uscins wird die Position im rechten Rückraum übernehmen, da er ohnehin favorisiert wurde. Teamkollege Rune Dahmke äußerte seine Hoffnung, dass Semper im Laufe des Turniers zurückkehren kann, auch wenn die genaue Dauer seiner Verletzung unklar ist.
In der Vorrundengruppe A warten neben Polen auch die Schweiz und Tschechien auf die deutsche Mannschaft. Die ersten drei Teams der Gruppe erreichen die Hauptrunde, die ebenfalls in der Jyske Bank Boxen in Herning stattfindet. Diese Gruppenspiele sind entscheidend, da sie den Weg zur nächsten Runde im Turnier ebnen.
Belastungen im Profihandball
Die muskulären Probleme von Semper sind ein weiteres Beispiel für die hohe Belastung, der Handballprofis ausgesetzt sind. Sportmediziner weisen darauf hin, dass die Nationalspieler die Strapazen mehrerer Großveranstaltungen spüren. Innerhalb von nur zwölf Monaten fanden die Europameisterschaft im Januar 2023 und die bevorstehende Weltmeisterschaft im Januar 2024 statt, gefolgt von den Olympischen Spielen im Sommer 2023. Die zahlreichen Spiele, zusätzlich zu den Anforderungen in Liga und Europapokal, führen zu einer erhöhten Verletzungsgefahr.
Der Oberarzt am Uniklinikum Ulm, Alexander-Stephan Henze, der auch als Mannschaftsarzt tätig ist, betont, dass die Athleten für ihr hohes Trainingspensum mit Verletzungen bezahlen. Diese Einsichten werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen Sportler konfrontiert sind und die die Leistung in solchen hochkarätigen Wettbewerben beeinflussen können.