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Seuche bedroht Grüne Woche: Demonstrationen und Tier Präsentationen im Fokus!

Am 15. Januar 2025 steht Berlin im Zeichen der „Grünen Woche“, die am Freitag beginnt und bis zum 26. Januar in der Hauptstadt stattfindet. Die Messe, die als bedeutendste Agrarveranstaltung Deutschlands gilt, wird in diesem Jahr von den Auswirkungen eines besorgniserregenden Seuchenausbruchs überschattet. Ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche wurde in einer Wasserbüffelherde in Hönow, im Landkreis Märkisch-Oderland festgestellt. Dies ist der erste Ausbruch seit über 35 Jahren in Deutschland und wirft erhebliche Fragen für die Landwirtschaft auf. Die Berliner Messe und der Deutsche Bauernverband werden am Mittwoch um 11:00 Uhr über die Auswirkungen der Seuche auf die Veranstaltung sowie die Landwirtschaft sprechen. Bauernpräsident Joachim Rukwied wird die schweren Konsequenzen, die diese epidemiologische Situation mit sich bringt, thematisieren.

Die Veranstalter erwarten rund 300.000 Besucher und 1.400 Aussteller während der zehn Messetage. Aufgrund der Seuche werden in diesem Jahr jedoch keine Paarhufer wie Rinder, Ziegen oder Schafe auf der Messe zu sehen sein. Stattdessen liegt der Fokus der Messe auf anderen Nutz- und Heimtieren, insbesondere Pferden, Kaninchen und Eseln. Dieses veränderte Programm ist eine direkte Reaktion auf den Kontrollversuch, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Messe wird folglich deutlich beschnitten, und die Maßnahmen zur Tierhaltung während der Veranstaltung müssen angepasst werden.

Proteste und politische Rahmenbedingungen

Parallel zur „Grünen Woche“ findet ein bedeutendes politisches Ereignis statt: eine internationale Agrarministerkonferenz. Diese Umstände sorgen in diesem Jahr zudem für einen besonderen Spannungsbogen. Ein Bündnis von etwa 60 Organisationen plant am Wochenende eine Großdemonstration unter dem Motto „Wer profitiert hier eigentlich?“. Die Kampagnenleiterin Anne Skambraks äußert klare Erwartungen an die neue Bundesregierung bezüglich einer sozial-ökologischen Agrarwende.

Das Bündnis „Wir haben es satt“ hat bereits 10.000 Teilnehmer für die Demonstration angemeldet und organisiert seit Jahren Proteste anlässlich der Agrarmesse. Mit dieser Aktion sollen nicht nur Missstände im Agrarsektor angeprangert, sondern auch nachhaltige und gerechte Agrarpolitiken eingefordert werden. Die Grüne Woche, die oft aus der Sicht der Innovation und des Fortschritts in der Agrarbranche betrachtet wird, steht in diesem Jahr somit auch für eine kritische Auseinandersetzung mit der bestehenden Politik.

Wirtschaftliche Auswirkungen und internationale Reaktionen

Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche sind bereits spürbar. Deutschland verliert derzeit die Anerkennung als „frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung“ bei der Weltorganisation für Tiergesundheit. Dies hat zur Folge, dass Exporte von Milch, Fleisch und anderen landwirtschaftlichen Produkten in Länder außerhalb der EU stark gefährdet sind. Das Bundeslandwirtschaftsministerium erwartet, dass die notwendigen Zertifikate zur MKS-Freiheit nicht mehr ausgestellt werden können, was den internationalen Handel erheblich beeinträchtigen wird.

So hat Südkorea bereits alle Importierungen von Schweinefleisch aus Deutschland gestoppt. Für rund 360 Tonnen deutsches Schwinefleisch, die seit dem 27. Dezember nach Südkorea geliefert wurden, steht eine Quarantäneuntersuchung bevor. Die Folgen des Seuchenausbruchs könnten die Tierproduzenten in Deutschland noch lange begleiten und erfordern eine dringende Strategie zur Bekämpfung sowie zur Prophylaxe gegen ähnliche Gefahren in der Zukunft.

Die „Grüne Woche“ steht somit nicht nur für eine Plattform für den Agrarhandel, sondern auch für die Auseinandersetzung mit drängenden Themen der Agrarpolitik und der Tierschutzstandards. Die Herausforderungen, die der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche mit sich bringt, werden auch bei den Diskussionen am Rande der Messe eine zentrale Rolle spielen.

Insgesamt ist die „Grüne Woche“ in diesem Jahr geprägt von einem ernsten Hintergrund, der sowohl die Akteure der Landwirtschaft als auch die Bevölkerung betrifft. Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Messe unter diesen Rahmenbedingungen entwickeln wird und inwiefern die Forderungen der Demonstrierenden Gehör finden werden.

Für weitere Informationen und Details zu dieser Thematik können die entsprechenden Artikel von Tagesspiegel, rbb24 und agrarheute konsultiert werden.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Hönow, Landkreis Märkisch-Oderland, Deutschland
Beste Referenz
tagesspiegel.de
Weitere Infos
rbb24.de

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