
Die Stadt Cloppenburg in Niedersachsen hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um dem weitverbreiteten Problem der Schottergärten entgegenzuwirken. Schottergärten sind nicht nur ästhetisch umstritten, sie gelten auch als umweltschädlich und tragen zur Verschlechterung des lokalen Klimas bei. Die Stadt plant nun spezifische Maßnahmen, um dieses Phänomen zu bekämpfen.
Schottergärten werden oft als „Steinwüsten“ bezeichnet, die sich nachteilig auf die Biodiversität auswirken. Sie bieten keinen ökologischen Mehrwert und erhitzen sich stark, was das lokale Klima negativ beeinflusst. Die fehlende Fähigkeit, Regenwasser zu speichern, führt zudem zu Problemen bei der Wasseraufnahme. Ein weiteres großes Manko ist die Unfähigkeit dieser Flächen, Tiere wie Insekten und Vögel anzulocken, die für ein gesundes Ökosystem unerlässlich sind.
Bestandsaufnahmen und Informationskampagnen
Die Mitarbeitenden der Bauaufsicht werden in den kommenden Wochen mit der Bestandsaufnahme vorhandener Schottergärten beginnen. Dies wird durch eine bereits angelaufene Auswertung von Satellitenbildern unterstützt, gefolgt von Kontrollen vor Ort. Gartenbesitzer erhalten ein Informationsschreiben, das ihnen die Vorteile der naturnahen Umgestaltung ihrer Gärten näherbringt, einschließlich einer besseren Luftqualität und effizienten Oberflächenentwässerung. Das ist besonders wichtig, da die niedersächsische Bauordnung Schottergärten mittlerweile als nicht mehr zulässig ansieht.
Die Stadt Cloppenburg bietet darüber hinaus Beratungsangebote und Förderprogramme an, um Bürger bei der Umgestaltung ihrer Gärten zu unterstützen. Dies wird als essenziell erachtet, um die Schaffensarbeitsplätze sowie die Lebensqualität in der Stadt langfristig zu verbessern. Sollte es jedoch zu einer Nichteinhaltung der Vorschriften kommen, drohen rechtliche Schritte und Zwangsgelder.
Ökologische Nachteile von Schottergärten
Die ökologischen Nachteile von Schottergärten sind vielfältig. Sie bestehen nicht nur aus einer Ansammlung von Steinen, sondern zeigen oft eine problematische Verdichtung des Bodens, die Wasserstauungen und Überschwemmungen während heftiger Regenfälle begünstigt. Dringliche Anpassungen sind notwendig, um die Umweltschäden, die durch diese Gärten verursacht werden, zu minimieren.
Zudem erfahren Schottergärten eine kritische Bewertung bezüglich ihrer Pflegeanforderungen. Laub aus angrenzenden Gärten wird problematisch, da es sich im Schotter festsetzt und schwer zu entfernen ist. Dies zieht eine zusätzliche Belastung für die Gartenbesitzer nach sich, die oft auf laute Laubbläser zurückgreifen, was wiederum Lärm- und Energieverbrauch erhöht. Dieser Zustand birgt nicht nur finanzielle, sondern auch ökologische Herausforderungen, da die Pflanzenwelt in diesen Gärten oft armselig ist und kaum einen Lebensraum für Kleinsäuger und Insekten bietet.
Um dem entgegenzuwirken, ist die Umwandlung von Schottergärten in naturnahe Anlagen ein notwendiger Schritt. Hier können durch die Schaffung geeigneter Pflanzenbeete und die Einführung von Bäumen und Sträuchern nicht nur die Luftqualität verbessert, sondern auch das Kleinklima in urbanen Gebieten positiv beeinflusst werden. Im Hinblick auf diese Herausforderungen hat die Stadt Cloppenburg klar signalisiert, dass sie die Thematik ernst nimmt und aktiv für eine umweltfreundliche Umgestaltung kämpft.