
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg sorgt derzeit für Besorgnis in der Landwirtschaft. Am 10. Januar 2025 wurde der erste Fall bei einer Wasserbüffelherde im Landkreis Märkisch-Oderland festgestellt. Nun gibt es einen neuen Verdachtsfall im Landkreis Barnim, wo bereits einige betroffene Tiere getötet wurden. Diese werden derzeit am Friedrich-Loeffler-Institut untersucht, und die Ergebnisse der Probenuntersuchung werden am Freitag erwartet. Bauernpräsident Joachim Rukwied äußert sich alarmiert über die Situation, die erhebliche Schäden für die Landwirtschaft mit sich bringt.
Die Ausbreitung der MKS hat bereits dazu geführt, dass Brandenburg eine Schutzzone eingerichtet hat. Die genauen Details zu den betroffenen Tieren und deren Standort wurden jedoch nicht veröffentlicht. Der zuständige Bundesagrarminister Cem Özdemir hat eine Sperrzone zur Eindämmung der Seuche zugesichert und betont, dass die Eindämmung aktuell oberste Priorität hat. Es sei wichtig, dass keine weiteren Fälle in der Region auftreten.
Folgen für die Landwirtschaft
Die Auswirkungen der MKS sind gravierend, besonders für exportorientierte Unternehmen. Der Import und Export von Fleisch- und Milchprodukten aus der betroffenen Region sind vorübergehend untersagt. Der Wirtschaftsbeauftragte der Landwirtschaft, Rukwied, plant Gespräche über einen Krisenfonds für betroffene Betriebe während der bevorstehenden Grünen Woche, einem wichtigen Branchentreff, das vom 17. bis 26. Januar 2025 in Berlin stattfindet.
Auf dieser Agrarmesse werden jedoch keine Paarhufer, wie Rinder, Ziegen und Schweine, ausgestellt, was den wirtschaftlichen Verlust für die Landwirte zusätzlich verstärken könnte. Brandenburg präsentiert sich mit 260 Anbietern an über 70 Ständen auf der Grünen Woche und hatte ursprünglich gehofft, einen breiten Überblick über regionale Spezialitäten zu bieten.
Maßnahmen zur Seucheneindämmung
Zum Schutz gegen die MKS hat das Land Brandenburg strenge Maßnahmen ergriffen. Ein Tiertransportverbot wurde verhängt, und die Ausschlusszonen umfassen eine Schutzzone mit einem Mindestradius von drei und eine Überwachungszone von mindestens zehn Kilometern um den betroffenen Betrieb. Für Klauentiere wurde ein 72-stündiges „Stand Still“ angeordnet, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
Die Schließung des Zoos und des Tierparks in Berlin sowie die Absage aller Klauentiere auf der Grünen Woche sind direkte Reaktionen auf die besorgniserregende Situation. Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt prüft zudem Hilfsmaßnahmen für indirekt betroffene Landwirte und sucht Unterstützung auf EU- und Bundesebene.
Der Ausbruch von MKS stellt nicht nur eine große gesundheitliche Bedrohung für Klauentiere dar, sondern auch eine erhebliche wirtschaftliche Herausforderung für die gesamte Region. Bisher hatte Deutschland seit 1988 keinen MKS-Fall mehr verzeichnet, was die aktuelle Situation besonders alarmierend macht.
In den kommenden Tagen wird die weitere Entwicklung und die Reaktionen von Politik und Landwirtschaft eng beobachtet. Ziel bleibt es, die Tierseuche schnell und effektiv einzudämmen und die wirtschaftlichen Folgen für die Landwirte zu minimieren.