
In der Stadt Hildburghausen ist die Ernennung von Tilo Kummer zum Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz auf gemischte Reaktionen gestoßen. Während einige Bürger seine Kompetenz anerkennen, äußern andere harsche Kritik an seiner bisherigen Amtsführung als Bürgermeister. Ein älterer Herr beschreibt die Zustände in der Stadt als konfliktbeladen, während eine Anwohnerin anmerkt, dass Kummer von Anfang an negativ beurteilt wird. Besonders Ralf Bumann, ein parteiloser Stadtrat, erhebt schwere Vorwürfe gegen Kummer und nennt seine Amtszeit als Bürgermeister „misslungen“.
Bumann wirft Kummer vor, Entscheidungen im Alleingang zu treffen und hat kürzlich für viel Aufsehen gesorgt, indem er mit der SPD zusammenstimmte, um ein Abwahlverfahren gegen Kummer einzuleiten. Dieses Verfahren wurde unterstützt von Stadträten der SPD, der AfD und dem Bündnis Zukunft Hildburghausen. Bumann selbst trat daraufhin aus der SPD aus, nachdem seine Mitgliedschaft für zwei Jahre ruhend gestellt wurde. Es wird ihm u.a. vorgeworfen, Kummer aus politischem Kalkül kritisiert zu haben.
Kritik und Unterstützung für Kummer
Der Wechsel Kummers zum BSW wurde von seinem Freund Steffen Harzer, der ebenfalls Bürgermeister in Hildburghausen war, als überraschend empfunden. Harzer verteidigt Kummer und betont, dass die gegen ihn geführten Kampagnen unbegründet seien, da Kummer keine finanziellen Vergehen begangen habe. Vielmehr habe er während der Coronapandemie schwierige, aber notwendige Entscheidungen treffen müssen.
Ein weiterer Punkt der Auseinandersetzung ist der Vorwurf, Kummer beziehe ein doppeltes Gehalt. Kummer ist verärgert über diese Anschuldigung, da er nur Übergangsgeld bis zum Ende der Wahlperiode beziehe, was rechtlich zulässig ist. Der aktuelle Bürgermeister Patrick Hammerschmidt erläutert, dass Kummers Bezüge mit seinem neuen Ministergehalt verrechnet würden.
Öffentliche Beteiligung in Thüringen
Insgesamt waren am ersten Tag 26 Teilnehmende anwesend, darunter Bürgermeister, Stadträte und Vertreter der Interessenvertretungen. Der zweite Teil der Veranstaltung war auf den angemeldeten Personenkreis beschränkt. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses werden am 10. Dezember 2024 digital aufbereitet und mit allen zufällig ausgewählten Bürgern abgestimmt. Diese Empfehlungen werden in einem Ergebnisbericht zusammengefasst und den zuständigen Akteuren vorgestellt.
Zusammenfassend zeigt sich, dass sowohl die politischen Herausforderungen rund um Tilo Kummer als auch die Initiativen zur bürgerlichen Beteiligung in Thüringen auf ein komplexes Zusammenspiel von Interessen und Meinungen hinweisen. Die Debatten rund um Kummer werden jedenfalls noch anhalten, während die Bürgerbeteiligung in der Region weiter ausgebaut werden soll.