
Der Neujahresempfang in Karlsruhe stand im Zeichen der Energiewende und der Notwendigkeit einer nachhaltigen Strukturveränderung in der Energiebranche. Andreas Krobjilowski, Geschäftsführer von MiRO, warnte eindringlich vor einer Trägheit in der politischen Reaktion auf die klimatischen Herausforderungen. „Wir müssen politisch aktiv werden und innovative Ansätze fördern, um die Klimaziele zu erreichen“, betonte Krobjilowski während seiner Ansprache. MiRO spielt hierbei eine zentrale Rolle in der Energieversorgung Deutschlands. BNN berichtet, dass das Unternehmen jeden dritten Liter Benzin und jeden achten Liter Diesel in Deutschland produziert und 40% des Primärenergiebedarfs von Baden-Württemberg deckt.
Ein zentrales Anliegen Krobjilowskis ist der geplante Übergang von fossilen Energieträgern zu erneuerbaren und CO2-armen Stoffen. „Die nächsten Schritte für die Politik sollten die Steigerung der Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff und der Abbau von Hürden für die Nutzung von CO2 sein“, erläuterte der MiRO-Chef. Dies steht auch im Einklang mit dem Ziel der Initiative „Molekülwende jetzt“, die das Ersetzen fossiler Produkte durch CO2-neutrale Moleküle fordert. Diese Initiative, unterstützt durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), stellt sicher, dass die Vision einer klimafreundlichen Energiezukunft realistisch und erreichbar bleibt. Laut Presseportal sind alle an einem Strang gefordert, um die notwendigen technischen Grundlagen zu schaffen.
Herausforderungen der Energiewende
Die Herausforderungen sind immens. Der aktuelle Stand zeigt, dass Strom lediglich über 20% des Endenergiebedarfs in Deutschland deckt, während der Großteil aus fossilen Quellen stammt. Krobjilowski verwies auf die Notwendigkeit, Investitionen in neue Technologien zu steigern. Kritische Stimmen heben hervor, dass die gegenwärtigen regulatorischen Rahmenbedingungen die Innovationskraft stark hemmen. Ein Mangel an Anbindungen an zukünftige Wasserstoffnetze und unzureichende Reallabore sind weitere Hemmnisse auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele, wie von Presseportal angemerkt.
Christoph Heusgen, ehemaliger außenpolitischer Berater, unterstützte Krobjilowskis Appell und legte den Fokus auf die notwendige Verantwortung der Raffinerien. „Ein Ausbau erneuerbarer Energien ist unerlässlich, um der drohenden Klimakrise entgegenzutreten“, sagte Heusgen. Seine Ermahnung stellt die Dringlichkeit in den Vordergrund und unterstreicht, dass der konstruktive Dialog zur Umgestaltung der Energiestrukturen unverzüglich eingeleitet werden muss.
Politische Stabilität und Planungssicherheit
Laut einer Analyse von Agora Energiewende zeigen die bisherigen klima- und energiepolitischen Bemühungen einige Erfolge, insbesondere im Stromsektor. Dennoch mangelt es an einer strukturellen Dynamik in Bereichen wie Verkehr und Industrie, was die Fortschritte bei der Erreichung der Klimaziele stark behindert. Agora Energiewende hebt hervor, dass parteipolitische Gräben überwunden werden müssen, um langfristige Planungssicherheit für Investitionen zu gewährleisten.
In Anbetracht der Bundestagswahl im Februar 2025 besteht dringender Handlungsbedarf. „Wir müssen die richtigen politischen Prioritäten setzen und uns auf einen matchentscheidenden Korridor einschwenken, damit Deutschland seinen Platz im internationalen Klimaschutz behaupten kann“, resümiert Krobjilowski und appelliert an die Politik, nicht nur aktuelle Maßnahmen zu ergreifen, sondern auch zukunftsgerichtete Strategien zu entwickeln.