
Das Fußballjahr 2025 hat für den 1. FC Union Berlin durchwachsene Momente geboten. Trainer Steffen Baumgart steht im Fokus, während er auf eine Negativserie von zehn sieglosen Spielen blickt, darunter drei Remis und sieben Niederlagen. Diese Misere spiegelt sich in den jüngsten Ergebnissen wider: Union verlor sowohl gegen Heidenheim als auch gegen Augsburg mit jeweils 0:2, was Augsburg zudem den ersten Auswärtssieg der Saison bescherte. Baumgart, der nach der Niederlage gegen Augsburg eine 12-minütige Ansprache in der Kabine hielt, zeigt sich besorgt über die Lage, da sich sein Team im Abstiegskampf befindet. In dieser kritischen Phase hält Baumgart an der Viererkette fest und sieht keinen Bedarf für systematische Änderungen, trotz der fragilen Leistungen der Mannschaft.
Die Probleme bei Union sind vielfältig. Der Verein hat in den letzten Jahren an sportlicher Stabilität verloren und gerät zunehmend unter Druck. Nach einem vielversprechenden Saisonstart, bei dem Union nach acht Spieltagen auf Platz vier lag, hat sich die Situation rapide geändert. Der Negativlauf begann am 30. Oktober 2024 mit einer 0:2-Pleite im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld und setzte sich in der Liga fort, unter anderem mit einem desaströsen 1:4 gegen Bremen, weshalb Trainer Bo Svensson vorzeitig entlassen wurde. Ein folgenschwerer Vorfall führte dazu, dass ein Spiel gegen den VfL Bochum mit 0:2 gewertet wurde, nachdem ein Feuerzeug aus dem Fanblock geworfen wurde – ein Skandal, der die Situation weiter zuspitzte.
Aktuelle Entwicklungen und Abstiegskampf
Am vergangenen Spieltag konnte Union Berlin jedoch einen wichtigen Sieg verbuchen. Gegen den 1. FC Köln gewann die Mannschaft mit 2:0, was erhebliche Erleichterung im Abstiegskampf verschaffte. Die Tore erzielten Benedict Hollerbach in der 56. Minute und David Fofana in der 78. Minute. Mit diesem Erfolg hat sich Union einen drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz erkämpft. Während Köln, mit nur zehn Punkten aus 16 Spielen, auf dem 17. Platz verweilt, kann sich Union etwas Luft verschaffen.
Trotz des Sieges bleibt die Zukunft von Trainer Steffen Baumgart ungewiss. Er steht unter dem Druck, die Mannschaft in einer kritischen Phase zu stabilisieren, während einige Spieler, wie Torhüter Marvin Schwäbe und Stürmer Davie Selke, ihm nach dem Spiel den Rücken stärkten. Das Team spielte defensiv kompakt und setzte gezielt auf Konter. Kollege Horst Heldt, der im Sommer als neuer Sport-Geschäftsführer zu Union kam, könnte dringend notwendige Verstärkungen im Kader vorantreiben, da die finanzielle Lage und die sportliche Situation eng miteinander verwoben sind.
Personelle Veränderungen und Herausforderungen
Die Transfergerüchte um mögliche Neuzugänge, wie den Spieler Nuno Santos von Vitoria Guimaraes, mehren sich. Ungeachtet seiner Ambitionen hat Baumgart in der kurzen Zeit, die er im Amt ist, mit Herausforderungen zu kämpfen. Zudem ist Oliver Ruhnert, der für seine Spielerakquise bekannt war, freigestellt und kandidiert nun für die Bundestagswahl am 23. Februar. Diese personellen Veränderungen und die Ungewissheit in der sportlichen Führung stellen Union vor eine weitere Herausforderung in der ohnehin angespannten Lage.
Union Berlin ist gefordert, aus diesem Schlamassel zu entkommen. Die Fanunterstützung bleibt allerdings ungebrochen, und die Einzigartigkeit des Stadions An der Alten Försterei trägt dazu bei, dass die Mannschaft trotz aller Widrigkeiten kämpft. Ein neues Kapitel wartet auf den Verein, und die nächsten Spiele werden entscheidend dafür sein, ob Union Berlin in der Liga verbleiben kann oder nicht. Die Anhänger und Verantwortlichen können nur hoffen, dass die Trendumkehr gelingt und sich die sportliche Situation bald verbessert.