Im Tierheim Nürnberg wartet Emil, eine siebenjährige Englische Bulldogge, auf ein neues Zuhause. Sein trauriges Schicksal begann, als er Ende Oktober 2024 in einem „erbärmlichen Zustand“ aufgefunden wurde. Emil litt unter großen offenen Wunden, die auf eine Allergie zurückzuführen waren. Glücklicherweise konnten diese Wunden durch eine gezielte Futterumstellung erfolgreich behandelt werden, sodass der Hund mittlerweile in besserem Zustand ist. Emil zeichnet sich durch seine nette und lustige Art aus, ist jedoch auch stur und willensstark. Neue Besitzer sollten daher Erfahrung mit Hunden oder idealerweise mit Bulldogs haben, um eine harmonische Integration zu ermöglichen.
Das Tierheim sucht für Emil ein Zuhause ohne Kinder, da der Hund unter Umständen aufdringlich gegenüber anderen Hunden sein kann. Laut den Betreuern im Tierheim zeigt er eine besondere Sympathie für Hündinnen und versteht sich weniger gut mit Rüden. Zudem ist Emil nicht vollständig stubenrein, was als Protestverhalten gedeutet wird. Interessierte an einer Adoption können über die Webseite des Tierheims einen Interessentenbogen ausfüllen und einsenden. Viele andere Hunde im Tierheim Nürnberg warten ebenfalls auf ein liebevolles Zuhause.
Herausforderungen und Umstände im Tierheim
Die Situation im Tierheim Nürnberg ist nicht ungewöhnlich. Viele der dort lebenden Hunde sind aufgrund von Erziehungsproblemen, Zeit- oder Platzmangel oder, tragischerweise, wegen des Todes oder der Pflegebedürftigkeit ihrer vorherigen Besitzer abgegeben worden. Laut einer Schätzung landet jährlich eine Vielzahl von Hunden, insgesamt etwa 80.000 in Deutschland, in Tierheimen. Dies geschieht nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Belastungen nach der Corona-Pandemie, die die Adoptionen zwar kurzfristig ansteigen ließ, gleichzeitig aber auch dazu führte, dass viele Halter sich überfordert fühlten. Rund 25 % derjenigen, die einen Hund aus dem Tierheim adoptieren, berichten von Herausforderungen, die sie mit der Verantwortung überfordert.
Das Tierheim Nürnberg, das seit 1839 vom Tierschutzverein Nürnberg-Fürth und Umgebung e. V. geleitet wird, hat auf einem großzügigen Gelände von 40.000 Quadratmetern Platz für Hunde, Katzen, Nagetiere, Vögel und andere Tiere. Die Einrichtungen umfassen unter anderem eine Krankenstation, ein Welpenhaus und einen Tierfriedhof. Die Tierpfleger bieten sozialpädagogische Unterstützungsangebote an, wie Basiserziehung für Hunde oder Resozialisierungskurse für verhaltensauffällige Tiere. Vorübergehende Pflege für Hunde und Katzen während Urlaubs- oder Krankheitszeiten ist ebenfalls möglich, sofern die Kapazitäten es zulassen.
Adoption und Schutzgebühren
Für die Adoption von Hunden erhebt das Tierheim Schutzgebühren, die zur Deckung medizinischer Kosten dienen und spontane Entscheidungen vermeiden sollen. Die Gebühren gestalten sich folgendermaßen:
| Hundeart | Schutzgebühr |
|---|---|
| Unkastrierte Hunde | ca. 250 Euro |
| Männliche kastrierte Hunde | ca. 300 Euro |
| Weibliche kastrierte Hunde | ca. 350 Euro |
Die Adoption ist entscheidend, um die Lebensbedingungen der Tiere zu verbessern. Der Tierschutzverein Nürnberg richtet sich an zuverlässige Hundehalter, um erneute Abgaben zu verhindern und den Tieren die Chance auf ein glückliches Leben zu bieten. Der fortwährende Anstieg der abgegebenen Tiere zeigt zugleich, wie wichtig es ist, langfristige und stabile Lebensverhältnisse zu schaffen.
Die Bemühungen sind essentiell, denn in deutschen Tierheimen halten sich aktuell rund 300.000 Tiere auf, die dringend ein neues Zuhause suchen. Eine Adoption, eine Spende oder ehrenamtliche Mitarbeit kann nicht nur direkt helfen, sondern auch einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere leisten. Das Tierheim Nürnberg und seine Schützlinge freuen sich über jede Form der Unterstützung.
