
In Durchhausen haben Hansjörg Kraus und Mirja Bohnert-Kraus ihre Leidenschaft für Alpakas in ein erfüllendes Lebensprojekt verwandelt. Mit einem Hintergrund als Qualitätsmanager in einer Uhrenmanufaktur, die während der Corona-Pandemie Insolvenz anmelden musste, hat Kraus den Schritt gewagt, seine berufliche Neuorientierung im Bereich der tiergestützten Therapie zu finden. Zusammen mit seiner Partnerin ist er nun stolz darauf, Alpakas zu züchten und Menschen durch Wanderungen und Therapien mit diesen sanftmütigen Tieren zu unterstützen. Laut Schwäbische vermittelt ihre Arbeit ein Lächeln auf die Gesichter der Klienten.
Ein zentraler Aspekt ihrer Tätigkeit ist die Durchführung von Alpaka-Wanderungen sowie die tiergestützte Therapie, die sich besonders für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen eignet. Kraus und Bohnert-Kraus besuchen regelmäßig Pflegeheime und bringen die beruhigende Präsenz ihrer Alpakas mit. Alpakas sind dafür bekannt, Vertrauen zu schaffen und emotionale Reaktionen hervorzurufen. Interessiert an den Hintergründen, hat Kraus eine Ausbildung zum tiergestützten Therapeuten absolviert, um die Interaktion mit seinen Tieren professionell zu gestalten.
Die Vorteile der Alpakatherapie
Die Alpakatherapie, ein wichtiger Bestandteil ihrer Angebote, ist eine spezielle Form der tiergestützten Therapie, die Menschen im Genesungsprozess unterstützt. Diese Therapie nutzt die beruhigende Wirkung von Alpakas, die als sanftmütig und freundlich gelten. Der Kontakt mit diesen Tieren kann Stress und Angstzustände reduzieren und emotionale Ausgeglichenheit fördern. Die Interaktion, sei es durch Füttern oder einfaches Streicheln, stärkt das Wohlbefinden der Teilnehmer und fördert eine Verbindung zur Natur. Andes Alpaca beschreibt, dass Alpakas intuitiv auf die emotionalen Zustände der Menschen reagieren und somit eine sehr individuelle Therapie ermöglichen.
Die positive Wirkung der Alpakas wird nicht nur in der Therapie sichtbar, sondern auch in der sozialen Interaktion. In verschiedenen Einrichtungen, wie etwa Seniorentagesstätten, erleben die Besucher, wie Alpakas eine entspannte und fröhliche Atmosphäre schaffen. Sie fördern sowohl die Wahrnehmungsfähigkeiten als auch die Grob- und Feinmotorik. Ein Beispiel ist der Besuch eines Alpakas durch Herrn Held, der die Tiere in eine Seniorentagesstätte brachte, wo die Ankündigung für Vorfreude sorgte.
Ein nachhaltiges Lebenskonzept
Auf dem Hof in Durchhausen, wo die Alpakas gehalten werden, besteht die Herde aus 10 Stuten, 8 Hengsten und einem Lama. «Das Alpaka-Team» bietet zusätzlich Kindergeburtstage und Ferienprogramme an. Diese Aktivitäten schaffen nicht nur Freude, sondern tragen auch zur Bildung über die Tiere bei, deren Wolle sieben Mal wärmer ist als Schafwolle. Besondere Beachtung finden auch die fair produzierten Wollwaren, die im geplanten Hofladen verkauft werden, welcher derzeit noch im Bauwagen untergebracht ist.
Die erste Einführung von Alpakas nach Deutschland fand in den 90er Jahren statt. Zu den Besonderheiten der Alpakazucht gehört, dass Stuten etwa 11,5 Monate trächtig sind und die Fohlen meist im Frühjahr oder Sommer geboren werden. Die Alpakas sind nicht nur für ihre Wolle bekannt, sondern vor allem für die Freude, die sie in die Herzen der Menschen bringen. Dies zeigt sich auch in der mobile Pflege, wo die Tiere Senioren gesundheitlich und emotional unterstützen.