
Am 30. Dezember 2024 wurden in Bad Waldsee rund 40 Eschen auf dem Frauenberg gefällt. Diese drastische Maßnahme wurde notwendig, da die Bäume nicht nur vom Eschentriebsterben betroffen waren, sondern auch mit dem gefährlichen Schwächeparasit Hallimasch infiziert waren. Diese Kombination stellte ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da die Standsicherheit der Bäume in Frage gestellt war. Die gefällten Bäume, die bis zu 80 Jahre alt und bis zu 30 Meter hoch waren, hinterließen sichtbare Löcher im sogenannten „Aschenwald“.
Die Baumkontrollen hatten ergeben, dass die Bäume stark geschädigt waren. Es zeigte sich, dass Hallimasch die Wurzeln angreift, was zu einer schnellen Zersetzung des Holzes führt. Insbesondere in der Schweiz wurde in Untersuchungen festgestellt, dass Hallimasch die Eschen auffrisst und auch dort massive Schäden verursacht. So sank der Anteil der gesunden Eschen von 41,5 % im Jahr 2018 auf nur noch 4,1 % im Jahr 2022, was die ernsten Auswirkungen des Pilzbefalls verdeutlicht, der insbesondere bei schwächeren Bäumen zuschlägt, wie die Eidg. Forschungsanstalt WSL berichtet.
Schutz von Tieren und Umwelt
Besonders bemerkenswert ist, dass unter den gefällten Bäumen auch 16 Exemplare mit Krähennestern waren. Für die Entfernung der unbewohnten Nester musste eine Sondergenehmigung beim Landratsamt Ravensburg eingeholt werden. Lokale Artenschutzexperten wurden hinzugezogen, um sicherzustellen, dass andere Tiere nicht gefährdet wurden. Das Ziel dieser Maßnahmen war es, keineswegs, geschützte Arten zu vergrämen, sondern die Sicherheit für die Umgebung zu gewährleisten.
Das Verhalten der Krähen, die in den Bäumen nisteten, wird weiterhin beobachtet. Derzeit gibt es kaum Anhaltspunkte, wohin die Vögel umgesiedelt werden. Diese präventiven Schritte zeigen das Bewusstsein und die Verantwortung der Verantwortlichen für die Tierwelt in der Region.
Zukunftsperspektiven: Neue Bäume für den Klimawandel
Die Stadt plant, nach den Fällungen neue Bäume zu pflanzen, die besser auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren können. Diese Entscheidung ist besonders wichtig, da Bäume nicht nur zur Biodiversität beitragen, sondern auch wichtige Funktionen im Ökosystem erfüllen. In den letzten Jahren ist der Rückgang der Eschen durch das Eschentriebsterben weltweit ein drängendes Problem geworden. Der Pilz H. fraxineus, der für die Erkrankung verantwortlich ist, zeigt dabei unterschiedliche Symptome, von denen viele Bäume betroffen sind und die durch fortschreitende Nekrosen am Stamm und Wurzeln gekennzeichnet sind.
Die Erkrankung und der Hallimaschbefall machen deutlich, wie wichtig genauere Baumkontrollen und ein strategisches Management in der Forstwirtschaft sind. Der Trend zu schwindenden Baumarten und die Gefährdung einheimischer Fauna erfordern ein ernsthaftes Handeln, um die ökologischen Systeme stabil zu halten.
Insgesamt verdeutlichen diese Vorgänge die Herausforderungen, die der Wald im Angesicht von Krankheiten und Klimaveränderungen zu überwinden hat. Während die Fällung als notwendig erachtet wurde, gehen die Überlegungen um den Schutz von Flora und Fauna weiterhin weiter. Der Aschenwald in Bad Waldsee wird sich ändern, aber die Hoffnung auf eine gesunde, nachhaltige Aufforstung bleibt bestehen.
Für weitere Informationen zu den Herausforderungen rund um das Eschentriebsterben und Hallimaschbefall könnten Sie Waldwissen und Waldwissen – Merkblatt Eschentriebsterben konsultieren.